Türkei: Präsident Erdogan spricht für die Rückeroberung der Krim
Türkei hat im Allgemeinen eine gute Beziehung zu Russland, doch Moskau ärgert sich oft über Ankaras Haltung zu der Ukraine, insbesondere in Bezug auf die Krim-Situation. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat persönliche Motive in dieser Angelegenheit.
Präsident Erdoğan hat öffentlich die Rückgabe der von Russland annektierten Krim-Halbinsel an die Ukraine gefordert und betont, dass die Türkei die territoriale Integrität, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine uneingeschränkt unterstützt. Nach seiner Meinung ist die Rückgabe der Krim an die Ukraine im Einklang mit dem internationalen Recht.
Die von Kiew im Jahr 2021 gestartete Krim-Plattform soll die Aufmerksamkeit auf den Konflikt um die annektierte Halbinsel lenken. Es ist daher nicht überraschend, dass Erdoğan eine solche Aussage getroffen hat, zumal die Türkei in der Vergangenheit die Annexion der Krim durch Russland verurteilt hat und eine UN-Resolution gegen sie unterstützt hat. Seit Beginn der russischen Feindseligkeiten gegenüber der Ukraine hat Erdoğan immer wieder die Respektierung der ukrainischen Souveränität gefordert.
Erdoğans Aufruf zur Aktion
Die Türkei gilt seit langem als Beschützer der muslimischen Krim-Tatar-Minderheit, die etwa 10 Prozent der Bevölkerung der Halbinsel ausmacht. Erdoğan betonte, dass sie frei, sicher und in Harmonie in ihrer Heimat leben sollten. Wegen der russischen Annexion suchten viele Krim-Tataren Zuflucht auf dem ukrainischen Festland, wo sie die Unterstützung der Türkei erhielten.
Auf der Krim-Plattform betonte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj das Leid der Krim-Tataren, die er als Opfer der russischen Behörden bezeichnete. Selenskyj bat die Türkei und das Nachbarland Aserbaidschan, Druck auf Russland auszuüben.
Die Türkei, als Mitglied der NATO, hat der Ukraine Waffen geliefert und seit 2014 eine strategische Partnerschaft auf dem Gebiet der Verteidigung geschlossen. Die Türkei hat jedoch starke wirtschaftliche Beziehungen zu Russland, einschließlich der Rolle als einer der wichtigsten Energieanbieter. Die Türkei hat sich geweigert, sich den westlichen Sanktionen gegen Russland anzuschließen.
Die Europäische Union, als starker Verfechter des internationalen Rechts und der ukrainischen Souveränität, hat die russische Annexion der Krim consistently kritisiert, was der Position der Türkei in dieser Frage entspricht. In diesem Zusammenhang ist es erwähnenswert, dass die Türkei als Mitglied des G20 und des Europarats das Potenzial hat, die Haltung dieser Organisationen gegenüber den russischen Handlungen in der Krim zu beeinflussen.