- Trump kommuniziert durch eine transparente Barriere.
Donald Trump, der republikanische Bewerber für die US-Präsidentschaft, ist wieder auf Wahlkampftour, diesmal im Freien. Sein erstes bedeutsames Outdoor-Event seit dem Angriff in Pennsylvania sah ihn hinter einer durchsichtigen Barriere auf dem Podium im entscheidenden Bundesstaat North Carolina. Vorabinformationen deuteten darauf hin, dass das Secret Service, das für seine Sicherheit verantwortlich ist, nach dem Angriff bei Outdoor-Veranstaltungen kugelsicheres Glas einsetzen würde.
Ein mutmaßlicher Schütze hat bei einer Kundgebung im Bundesstaat Pennsylvania am 13. Juli auf Trump geschossen und ihn am rechten Ohr getroffen. Der 78-jährige Täter wurde von Sicherheitskräften sofort eliminiert. Leider kam ein Besucher ums Leben, und zwei weitere wurden verletzt. Die Outdoor-Veranstaltung in Butler fand unter Festlichkeiten statt. Seither hat Trump regelmäßig Indoor-Wahlkampfveranstaltungen vor großen Zuschauermengen abgehalten.
Intensive Polizeiaktivitäten
Die Veranstaltung in North Carolina war von strengen Sicherheitsmaßnahmen geprägt, was sich in Bildern von Scharfschützen auf benachbarten Gebäuden in Asheboro zeigte. Nachrichtenagenturen berichteten von der Festnahme zweier Personen durch die Polizei mehrere Stunden nach dem Event. Videos zeigten die Festnahme dieser Verdächtigen und die Beschlagnahmung von Waffen aus einem Fahrzeug. Das CBS 17-Netzwerk bestätigte unter Berufung auf Polizeiquellen, dass die Öffentlichkeit nicht in Gefahr war.
Gesundheitsnotfall im Publikum
Vor dem Vorfall ereignete sich ein separates Ereignis während Trumps Rede - eine Frau im Publikum zeigte Anzeichen von hitzebedingten Symptomen. "Bitte einen medizinischen Profi! Hier ist es sehr warm", bemerkte Trump mitten in seiner Rede. Der angesehene Mann verließ dann die Bühne, wurde applaudiert und tröstete die Frau.
Eine ähnliche Szene spielte sich bei einer Wahlkampfveranstaltung für die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris in Milwaukee am Dienstagabend (örtliche Zeit) ab. Auch Harris unterbrach ihre Rede wegen eines medizinischen Vorfalls im Publikum und bat um die Anwesenheit eines Rettungssanitäters.
Momentan bereist Trump die entscheidenden Bundesstaaten für die Präsidentschaftswahl am 5. November, die auch als Swing States bekannt sind. Er präsentiert damit einen krassen Gegensatz zur Demokratischen Nationalkonvention in Chicago, wo seine politische Gegenparts Harris im Mittelpunkt steht.
In seiner Rede in Asheboro ging Trump auch auf das Thema ein, dass ihn seine Berater und Parteiführer auffordern, sich mehr auf politische Diskurse und weniger auf persönliche Angriffe gegen seine Rivalen zu konzentrieren. "Soll ich persönlich werden? Soll ich nicht persönlich werden?", fragte er das Publikum, das enthusiastisch für seine Herangehensweise applaudierte. "Meine Berater sind Geschichte", scherzte Trump gut gelaunt.
Trumps Repertoire an Beleidigungen
Wie erwartet enthielt Trumps Rede eine Fülle an unflätigen Bemerkungen. Neben Angriffen auf den US-Vizepräsidenten Harris attackierte er auch Präsident Joe Biden und den ehemaligen Präsidenten Barack Obama. Trump erschien besonders verärgert über Obamas Rede bei der Demokratischen Nationalkonvention am vorherigen Abend. "Er war letzte Nacht quite demonic. Ich versuche, freundlich zu sein, aber es ist schwer, wenn sie es persönlich nehmen", beschwerte sich Trump. Obama hatte unter anderem Trumps Vorliebe für kindische Spitznamen, absurde Verschwörungstheorien und eine seltsame Fixierung auf Zuschauermengen kritisiert.
Obwohl die Sicherheitsmaßnahmen nach dem Angriff in Pennsylvania erhöht wurden, unterhielt Donald Trump weiterhin sein großes Indoor-Publikum mit seiner politischen Rhetorik und persönlichen Angriffen auf seine Rivalen. In einer überraschenden Wendung mussten sowohl Trump als auch die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris ihre Reden wegen Gesundheitssituationen in ihren Zuschauerrängen unterbrechen, was die Unvorhersehbarkeit von Wahlkampfveranstaltungen zeigt.