- Trump: "Ich habe das Recht, Sie persönlich anzugreifen"
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seine persönlichen Angriffe gegen seine demokratische Rivalin Kamala Harris verteidigt. "Ich glaube, ich habe das Recht, sie persönlich anzugreifen", sagte Trump bei einer Pressekonferenz in seinem Golfclub in Bedminster, New Jersey. "Ich bin sehr wütend auf sie."
Trump, 78, sagte auch, dass viele andere wegen dem, was Harris tut, wütend auf sie sind und wie sie das Justizsystem gegen Gegner einsetzt. "Ich habe keinen Respekt vor ihrem Verstand, und ich glaube, sie würde eine furchtbare Präsidentin abgeben", sagte er. Daher sei es so wichtig für ihn, die Wahl im November zu gewinnen.
Harris, die nach dem Rückzug von Joe Biden aus dem Rennen zur demokratischen Präsidentschaftskandidatin wurde, tritt gegen Trump bei der Wahl an. Der Republikaner diffamiert sie regelmäßig bei Wahlkampfveranstaltungen und bezeichnet sie als "dumm", "verrückt" und eine gefährliche "radikale Linken".
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Besonders umstritten: Trumps Bemerkung, dass Harris "plötzlich schwarz geworden" sei
Trump hat seine Rivalin kürzlich auch scharf wegen ihrer Herkunft und Hautfarbe angegriffen. Er behauptete, Harris habe lange nur ihre indische Abstammung gefördert und sei dann "plötzlich schwarz geworden", bei einem Event vor der National Association of Black Journalists in Chicago. Das hat für Aufsehen gesorgt. Harris ist die Tochter einer schwarzen Jamaikanerin und ihre Mutter stammt aus Indien.
Mehrere Republikaner, darunter Nikki Haley, die auch als Präsidentschaftskandidatin in den parteiinternen Vorwahlen antrat, haben Trump öffentlich dazu geraten, weniger persönliche Angriffe gegen Harris zu machen und sich mehr auf den Inhalt zu konzentrieren.
Die Wahl könne man nicht gewinnen, indem man darüber rede, zu welcher "Rasse" Harris gehört oder dass sie "dumm" sei, sagte Haley am Dienstag auf dem rechten Fox News-Kanal. Haley verlor gegen Trump bei den republikanischen Präsidentschaftsvorwahlen, unterstützt aber nun seine Kandidatur.
Donald Trump: "Ich muss es auf meine Art machen"
Trump wurde bei der Pressekonferenz auf diese Aussagen von Haley und anderen befragt, aber er winkte ab. Seine Kampagne laufe gut, sagte Trump. "Ich glaube, wir treffen einen Nerv." Das sei ein anderer Typ von Wahl, sagte er. "Alles, was wir tun müssen, ist, unsere Gegnerin als Kommunistin oder Sozialistin zu bezeichnen oder als jemanden, der unser Land zerstören wird."
Trump sagte, er schätze Haleys Rat, fügte aber hinzu: "Ich muss es auf meine Art machen." Harris greife ihn auch persönlich an und bezeichne ihn als "komisch". Im Vergleich dazu, was die andere Seite mache, und wie radikal und "krank" seine Gegner seien, führe er eine "sehr ruhige Kampagne". "Ich meine, wir sind hier. Es gibt kein Geschrei."
Harris liegt in Umfragen leicht vor Trump
Trumps Pressekonferenz war largely ein Wahlkampfauftritt, bei dem der frühere Präsident die ersten 45 Minuten damit verbrachte, zu erklären, warum er glaubt, dass das Land mit Harris den Bach runtergehen würde. Unterstützer waren anwesend und unterbrachen seine Bemerkungen mehrere Male mit Jubel. Danach schüttelte Trump seinen Unterstützern die Hand, nahm Selfies mit ihnen auf und signierte Autogramme.
In mehreren landesweiten Umfragen liegt Harris jetzt leicht vor Trump. Ihr Kampagnenteam hat am Donnerstag bekanntgegeben, dass es neben einer bereits vereinbarten Fernsehdebatte mit Trump am 10. September eine zweite Debatte im Oktober geben wird. Ein spezifisches Datum für die zweite Debatte wurde zu diesem Zeitpunkt nicht genannt. Trumps Kampagnenteam hatte noch keine Stellungnahme abgegeben. Eine Fernsehdebatte für die Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz und Vance ist für den 1. Oktober geplant.
Als Reaktion auf Ratschläge von republikanischen Figuren wie Nikki Haley hat Trump darauf bestanden, seine persönlichen Angriffe gegen Kamala Harris während seines Wahlkampfs fortzusetzen und sagte: "Ich muss es auf meine Art machen." Außerdem haben mehrere andere Republikaner Bedenken geäußert, dass die persönlichen Angriffe nicht effektiv sind und dass sich Trump auf den Inhalt konzentrieren sollte, anstatt Harris' Herkunft oder Intelligenz anzugreifen, um seine Wahlchancen zu verbessern.