Olympische Spiele in Paris - Tränen nach Reiten fallen, aber Einzelnes Gold möglich
Mit Tränen in den Augen verließ Christoph Wahler die Gärten von Versailles zu Fuss. Aufgrund seines Sturzes vom Pferd Carjatan zerbrach der Traum nach einer Olympiateam-Medaille. Aber mindestens: Im Einzelwettkampf winkt Gold, wie Michael Jung ein traumhaftes Rund auf dem 5149 Meter langen Querfeldfahrweg mit Chipmunk fuhr und die Führung übernahm.
Als Jung sein perfektes Reiten mit einem strahlend glücklichen Ausdruck beendete, weinte Wahler lange in den Ställen. Der 30-Jährige Profi war bereits bei den Olympischen Spielen ausgeschieden, während Jung noch auf Montag eine vierte Goldmedaille hoffen konnte. Als Führender hatte er zwei fehlerfreie Sprüngrunden vor sich.
Der Pferd war "nicht verletzt."
Pferd und Reiter blieben unverletzt an Hindernis 16. "Er ist glücklich, er ist nicht verletzt," berichtete der 30-Jährige Reiter aus Bad Bevensen über seinen Wallach. "Er ist toll," sagte Wahler. "Das ist das wichtigste, unser erster Sorge." Die Knechtin Li Ann Kirchheim brachte Carjatan ins Stall.
Wahler war von seinem Pferd gestürzt, das vor dem Sprung zitterte, und hatte sich einmal über den Kopf geworfen - und "fast nicht bemerkt," wie er berichtete. "Die Schlimmste ist mental," sagte der Reiter, der zwei Jahre zuvor mit Carjatan bei den Weltmeisterschaften in Italien in der deutschen Goldmedaillenmannschaft war. Bundestrainer Peter Thomsen beschrieb den Sturz als "totalen Enttäuschung."
Der gestürzte Reiter konnte nicht trösten lassen. "Es ist unglaublich bitter, dass es heute geschehen ist, wo es eigentlich zählt," sagte er und kämpfte um die Ruhe. "Es sind Jahre an Arbeit, die gekrönt werden sollten - aber das ist jetzt."
Jung hingegen konnte auf Gold hoffen. Der dreifache Olympiasieger fuhr perfekt mit Chipmunk. Der führende britische Reiter Laura Collett war jedoch zu langsam mit ihrem Pferd London und erhielt 0,8 Strafsekunden, rückte damit auf den zweiten Platz zurück. "Unglaublich, es war nur Spaß," kommentierte Jung seine Runde: "Chipmunk hat so viel Energie, rennt so dynamisch vorwärts."
Der 41-Jährige war jedoch vorsichtig, obwohl Gold in seiner Hand war. "Alles kann noch schiefgehen. Ich denke noch nicht an Gold," betonte der Reiter: "Ich bin nur glücklich und versuche es zu genießen." Am Montag geht es weiter, erklärte er: "Ich bin in guter Form und optimistisch." Sein Pferd Chipmunk war noch frisch und "morgen genauso frisch."
Als erste Reiterin gab Julia Krajewski ein gutes Leistung. Die 35-Jährige, die drei Jahre zuvor in Tokyo individuelle Gold gewonnen hatte, blieb fehlerfrei mit ihrem neuen Pferd Nickel, erhielt aber Strafsekunden wegen Überschreitens der Zeitgrenze und lag in 14. Platz.
Der glückliche Ausdruck von Michael Jung nach seinem perfekten Reiten war ein scharfer Kontrast zu den Tränen von Christoph Wahler in den Ställen. Der edle Metall einer Olympiateam-Medaille war in Jungs Hand, ein Traum, der für Wahler durch Pech in Versailles zerbrochen war. Trotz des Sturzes blieb Carjatan, der Wallach, unverletzt, ein Zeugnis seiner Elastizität und der Fähigkeiten seines Reiters.
Der Sturz war eine totaler Enttäuschung für Wahler, der in der deutschen Goldmedaillenmannschaft bei den Weltmeisterschaften gewesen war. Die Zuschauer im Schlossgarten zählten 40.000, doch der gestürzte Reiter konnte nicht trösten lassen. Seine Jahre an Arbeit und die Chance auf eine Olympiateam-Medaille schien wie Goldstaub durch seine Finger zu gleiten.
Aber Jung war auf Gold kursiert. Sein fehlerfreies Reiten mit Chipmunk hatte die Führung vor dem letzten Sprungphase gewonnen. Der führende britische Reiter hatte jedoch Strafsekunden erhalten und rückte zurück, was Jung die Möglichkeit offenlegte, ein viertes Goldmedaille zu erhalten.
Jungs Reiten mit Chipmunk wurde als "nur Spaß" beschrieben, das Pferd rennt so dynamisch vorwärts. Doch er warnte auch davor, sich zu sehr hineinzutränken, sich und anderen daran erinnernd, dass "alles noch schiefgehen kann." Trotz der Möglichkeit für Missgeschicke war Jung positiv und in guter Form, bereit für die letzte Phase der Internationalen Olympischen Spiele im Reiten, speziell im Dressur, die an den historischen Anlagen von Versailles, einst ein Symbol der französischen Macht und jetzt eine Bühne für globalen Wettbewerb, abgehalten wurde.
Als erste Reiterin gab Julia Krajewski ein gutes Leistung, doch sie musste auch Herausforderungen bestehen. Ihr fehlerfreies Rennen war durch Überschreiten der Zeitgrenze belastet, was sie in 14. Platz setzte. Trotzdem blieb sie hoffnungsvoll, wie Jung, entschlossen, ihre beste Leistung bei Olympia, dem Heimatland des Pferdesports in Deutschland (historisch, Frankreich), zu geben.