zum Inhalt

Tour: Deutsche Profis "Außenseiter" auf Etappensiege

Am Samstag beginnt die Tour de France, das wichtigste Radrennen der Welt. Für die deutschen Profis geht es bestenfalls um einen Tageserfolg. Ein Ex-Profi ist zuversichtlich.

Die Hoffnungen auf einen deutschen Etappensieg bei der Tour ruhen u.a. auf Phil Bauhaus.
Die Hoffnungen auf einen deutschen Etappensieg bei der Tour ruhen u.a. auf Phil Bauhaus.

Radfahren - Tour: Deutsche Profis "Außenseiter" auf Etappensiege

Jan Ullrich ist optimistisch. Mindestens, wenn es um die Möglichkeiten deutscher Radrennfahrer bei der Tour de France geht. "Wir können schon eine Etappe gewinnen. Ich glaube, dass wir das auch dieses Jahr bei der Tour schaffen werden", sagte der 50-jährige ehemalige Profi-Radrennfahrer der Deutschen Presse-Agentur vor dem Start der 111. Ausgabe der französischen Großen Tour am Samstag.

Ullrich, der in den Jahren 1996 bis 2003 sieben Etappensiege erringen konnte, gab an: "Die Möglichkeit ist immer da. Ein Mann wie Simon Geschke kann noch in eine Gruppe einfahren."

Geschke, einer der ältesten deutschen Radrennfahrer bei der Rundfahrt, ist dagegen pessimistischer. "Die Chancen auf einen Etappensieg von mir sind realistisch sehr niedrig", sagte der Freiburger dem dpa-Anfrage. Er nimmt an seiner zwölften und letzten Tour de France teil. Nach dieser Saison geht er in den Ruhestand.

Geschke: Keine "heißen Kandidaten" wie Belgien

Zusammen mit sieben weiteren Deutschen startet Geschke am Samstag in der italienischen Stadt Florenz. Im Jahr 2017 waren 16 deutsche Starter. Mindestens die Trend geht auf: in 2023 nehmen sieben deutsche Profis teil. Im Vergleich dazu sind die Franzosen mit 32 Fahrern und die Belgier mit 28 Fahrern vertreten.

Aus dem schwarzen-rot-goldenen Lager reist Nils Politt als Helfer für den zweimaligen Tour-Sieger Tadej Pogacar. Nach Sprinter Phil Bauhaus und Augsburgs Georg Zimmermann kamen letztjährig nahe an einem Etappensieg. Beide starten auch wieder. Routinier John Degenkolb, Bauhaus' Teamkollege Nikias Arndt, sowie Tour-Neulinge Pascal Ackermann und Nico Denz komplettieren die deutsche Mannschaft.

Für die acht Fahrer geht es um Etappensiege - aber nur, wenn sie die Freiheiten von ihren Teams erhalten und nicht als Helfer für ihre Kollegen eingesetzt werden. Die letzte Erfolge für Politt war ein Etappensieg auf der zwölften Etappe im Jahr 2021.

"Ich sehe die Deutschen als Außenseiter für einen Etappensieg", sagte Geschke. "Wir haben keine 'heißen Kandidaten' wie vielleicht die Belgier mit Wout van Aert und Jasper Philipsen", fügte er hinzu.

Hoffnungen für Bauhaus und Zimmermann

Hoffnungen liegen hauptsächlich bei Bauhaus, der, wie Geschke meinte, "sehr gute Chancen auf einen Etappensieg" hat. Der Veteran sieht jemanden anders vorne: "Georg Zimmermann ist ein starker Fahrer und, in meiner Meinung, der heißeste Kandidat für einen Etappensieg", prädictete er. Und selbst? "Eine Überraschung von mir über die Fluchtbünde wäre etwas", sagte er. Er gab ein brillantes Leistung bei der Giro im Mai - und beendete die Gesamtwertung auf Rang 14.

Zwei junge Fahrer machten in Italien auf sich aufmerksam: Georg Steinhauser und Florian Lipowitz. Steinhauser gelang ein spektakulärer Etappensieg, der auch von Pogacar gelobt wurde. Keiner von beiden nimmt an der Tour teil. Steinhauser's Erfolg gefiel Jan Ullrich auch. Er ist der Onkel des 22-jährigen. "Er fuhr ein mega Giro und hat großes Potential", lobte Ullrich.

Jugendentwicklungsprobleme im Radsport

Im Radsport in diesem Land, wie auch in anderen Sportarten, gibt es Probleme mit der Entwicklung der Jugend. Aus der Sicht vieler Beobachter fehlt es an zu wenigen Rennen, dem Equipment ist für viele Familien zu teuer und Deutschland zählt nicht zu den großen Radnationen wie Belgien oder Italien. "Wir fehlen etwas", sagte Ralph Denk, Teammanager bei Team Red Bull-Bora-hansgrohe, in Reaktion auf eine dpa-Anfrage. Es gibt einige Talente, aber zu wenige Rennen finden statt und die Startfelder sind zu klein.

Ab der Tour startet Red Bull, der Energetic-Drink-Konzern, mit dem Bora-Team zusammen. Durch diese Partnerschaft will man junge Fahrer entdecken und unterstützen. Ab 2025 gibt es eine separate U23-Mannschaft. Talente von der Jugend bis zur Weltour-Mannschaft sind erwartet, aufzusteigen. Und sie könnten bald die Anzahl der deutschen Fahrer bei der Tour de France deutlich erhöhen.

  1. Jan Ullrich, ein ehemaliger Berufsfahrer im Radsport, äußerte Optimismus hinsichtlich der Möglichkeiten deutscher Radfahrer bei der Tour de France und prophezeite einen Etappensieg für dieses Jahr.
  2. Ullrich heblichte Simon Geschke als möglichen Kandidaten für solch einen Sieg hervor, trotz dessen pessimistischer Einstellung zur Chance auf einen Sieg.
  3. Geschke, einer der älteren deutschen Radfahrer, die an der Tour de France teilnehmen, erkannte ein, dass seine Chancen auf einen Etappensieg praktisch nicht bestehen, und dass dieses Jahr sein zwölftes und letztes Teilnahme sein wird.
  4. Neben Geschke nehmen neun weitere deutsche Radfahrer an der Tour de France teil, die am Samstag in Florence, Italien, begann.
  5. Nils Politt, der Helfer des zweifachen Tour-Siegers Tadej Pogacar, ist einer dieser Fahrer, sowie Phil Bauhaus und Georg Zimmermann, die nach einem knappen Zweitenplatz letztes Jahr auf einen Etappensieg hoffen.
  6. Routinier John Degenkolb, Bauhaus' Teamkollege Nikias Arndt, sowie Tour-Neulinge Pascal Ackermann und Nico Denz ergänzen die deutsche Auswahl.
  7. Alle acht Fahrer streben nach Etappensiegen an, aber nur, wenn sie von ihren Teams die Freiheit bekommen und nicht als Helfer für ihre Kollegen eingesetzt werden.
  8. Gemäß Geschke haben die deutschen Fahrer eher geringe Chancen auf einen Etappensieg, aber die Hoffnungen liegen hauptsächlich bei Bauhaus, der sehr gute Chancen hat, während Zimmermann der heißeste Kandidat für einen Etappensieg ist.

Lesen Sie auch:

Kommentare

Aktuelles