Thüringer AfD-Ratsmitglied soll Nazi-Phrasen geschrien haben.
Die deutsche Auslandsnachrichtendienst betrachtete die Thüringer AfD ab 2021 als sicher rechtsextrem. Jüngst ist ein Politiker dieser Partei wegen öffentlicher Verwendung von NS-Slogans in zwei Fällen unter Untersuchung.
In der Stadt Sonneberg wird ein Stadtrat, der mit der AfD verbunden ist, von der Polizei wegen Vorwürfen untersucht, dass er in zwei verschiedenen Einrichtungen "Sieg Heil" und "Heil Hitler" gerufen hat. Die Polizei bestätigte, dass sie zwei Beschwerdeberichte über den Politiker, der angeblich Alexander Escher heißt, erhalten haben.
Das erste Ereignis soll im Frühjahr 2022 im "Gewölbe Bar" passiert sein. Nach Angaben soll Escher zweimal "Sieg Heil" geschrien und später mit einem Hausverbot belegt worden sein. Das zweite Ereignis fand im Dezember 2022 im Restaurant "Dachshöhlen" des Peter End statt. Der Politiker betrat das Restaurant spät und rief laut "Heil Hitler", was alle Gäste hörten. Daraufhin wurde er von End ausgeworfen.
Die Ermittlungen wurden ausgelöst durch die Verwendung von Symbolen von unverfassungswidrigen Organisationen. Sie wurden öffentlich, nachdem Nachrichten über das Thema aufgetaucht waren. Die AfD-Landesvereinigung wurde mit den Vorwürfen konfrontiert, was Pressesprecher Torben Braga bestätigte. Escher wurde aufgefordert, einen Kommentar abzugeben, leugnete jedoch die Vorwürfe und wurde dazu geraten, rechtliche Schritte gegen sie einzuleiten.
Die Thüringer AfD wurde seit März 2021 von der Landesnachrichtendienst als fest rechtsextrem eingestuft. Sonneberg sorgte letztjährig für Aufsehen, als Robert Sesselmann zum ersten AfD-Kreisverwaltungsleiter im gesamten Land gewählt wurde. In den Kommunalwahlen, die vor kurzem stattfanden, war die AfD in Sonneberg die stärkste Kraft.