zum Inhalt

Thema Migration: Merz kritisiert Scholz für Untätigkeit vor Ministerpräsidententreffen

Vor dem morgigen Gipfeltreffen der Bundesregierung in Berlin hat CDU-Chef Friedrich Merz Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für seine Untätigkeit in der Migrationspolitik gerügt. Seit vielen Monaten seien keine nennenswerten Fortschritte zu beobachten, sagte Merz heute den Funke-Zeitungen und...

CDU-Chef Merz
CDU-Chef Merz

Thema Migration: Merz kritisiert Scholz für Untätigkeit vor Ministerpräsidententreffen

Chancellor verzichtet auf Verstärkung von Abschiebemaßnahmen aus Sorge um Koalitionspartner, laut Merz. "Schnelle Abschiebung abgelehnten Asylsuchender wird durch die Grünen verzögert. Das Abspracheverfahren mit Herkunftsländern ist unzureichend."

Die letzte Erklärung der Chancellor zur Abschiebung produktiver Migranten nach Syrien und Afghanistan ist noch nicht in konkrete Schritte umgesetzt, merkte Merz an. "Bürger suchen praktische Ergebnisse statt weiteren Ankündigungen."

Der Chefminister von Bayern und CSU-Vorsitzender, Markus Söder, forderte eine härtere Haltung bei der Asylpolitik vor der Bund-Länder-Konferenz. Söder fordert, dass die Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) Verhandlungen mit den Behörden in Afghanistan und Syrien beginnt, um den Weg für die Abschiebung schwerverurteilter Täter in beide Länder freizumachen. "Statt immer dieselben ideologischen Differenzen herauszustreichen, sollte die Bundesaußenministerin sofort Verhandlungen mit den Taliban und der Assad-Regierung aufnehmen," erzählte Söder dem "Augsburger Allgemeinen".

Auf Deutschlandfunk äußerte Söder seine Überzeugung, Baerbock würde nicht "sofort nach Kabul 'für Verhandlungen' gehen", aber das Auswärtige Amt habe "unzählige Kontakte". Die Außenministerin sollte "nicht die Verhandlungen in letzter Instanz aus grünen ideologischen Gründen einstellen" und sollte "zusammen mit der gesamten Bundesregierung an Wegen helfen, ein Rückkehr möglich zu machen, denn unsere Rechtsordnung wird immer wieder als untätig beschuldigt."

Der CSU-Vorsitzende forderte offen ausdrücklich die Auslagerung von Asylverfahren. "Die Bundesregierung muss endlich Handlungen im drittstaatlichen Lösung mit Aufnahmezentren in anderen Ländern treffen," sagte Soeder. "Das ist nicht auf afrikanischen Staaten beschränkt, sondern die Koalition muss auch in Europa handeln," sagte der CSU-Vorsitzende dem "Augsburger Allgemeinen". "Warum hält die Außenministerin nicht Verhandlungen mit Albanien auf, wie Italien tut? Die Grünen müssen endlich die Bremse loslassen."

Am Nachmittag des Donnersdags trafen sich die Ministerpräsidenten und Regierungschefs der Bundesländer mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), um verschiedene umstrittene Themen zu diskutieren, darunter die Auslagerung von Asylverfahren in Drittländer. Scholz hat in jüngster Vergangenheit keinen grundsätzlichen Widerspruch gegen dies gezeigt. formelle Verhandlungen mit Drittländern fehlen jedoch noch.

Lesen Sie auch:

Kommentare

Aktuelles