Techniker erwarten massive Anstiege der Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung
Dies führt zu einem durchschnittlichen Beitrag von fast 17 Prozent, sagte Baas. "Das wurde vor ein paar Jahren noch als völlig absurde Zahl betrachtet." Allerdings wird die Steigerung weitergehen: "Wir steuern ungehindert auf eine Beitragssatz von 20 Prozent bis zum Ende des Jahrzehnts zu - wenn es keine Gegenmaßnahmen gibt."
Der allgemeine Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung liegt derzeit bei 14,6 Prozent des Einkommens. Dazu kommt der zusätzliche Beitrag, der je nach Versicherer unterschiedlich ist und derzeit durchschnittlich 1,7 Prozent beträgt, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilt.
Der Chef der größten deutschen Krankenkasse, TK, machte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für die steigenden Kosten verantwortlich. Baas forderte den Minister auf, die finanzielle Stabilität der Krankenkassen zu gewährleisten.
"Die Regierung kann nicht immer nur Gesetze erlassen, die zu höheren Kosten führen", sagte der TK-Chef. "Es ist endlich an der Zeit, darüber nachzudenken, wie wir die steigenden Kosten in den Griff bekommen können."
Der TK-Chef warnte besonders vor den steigenden Kosten für Medikamente. "Die Preise für neue Arzneimittel schießen in die Höhe", sagte er. Die Kosten für neue Gentherapien liegen nun bei Millionen pro Behandlung. "Wenn dieser Trend weitergeht, werden wir uns gute Medikamente nicht mehr leisten können. Das darf nicht passieren."
Baas plädierte für eine Reform der Preisverhandlungen zwischen den Krankenkassen und der Pharmaindustrie. Er sagte, die Preise sollten auf den tatsächlichen Forschungs- und Herstellungskosten basieren. Japan geht diesen Weg, und in den USA ist geplant, dass Hersteller diese Kosten offenlegen müssen. "Pharmakonzerne sollten an innovativen Therapien gut verdienen", sagte Baas. "Aber die Preise müssen fair und bezahlbar sein."
Die Steigerung der Beiträge zur Krankenversicherung, wie von Baas erwähnt, bezieht sich sowohl auf den allgemeinen Beitrag von 14,6 Prozent als auch auf den zusätzlichen variablen Beitrag, der dieses Jahr durchschnittlich 1,7 Prozent betrug. Bei diesen anhaltenden Steigerungen wird erwartet, dass der Beitragssatz ohne Gegenmaßnahmen bis zum Ende des Jahrzehnts 20 Prozent erreichen wird.