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Tausende iranische Exilanten demonstrieren in Berlin

Im Iran wird ein neuer Präsident gewählt. In Berlin demonstrieren Tausende von Menschen gegen das Regime im Land. Doch der Nationale Widerstandsrat, der zu dem Protest aufgerufen hat, ist nicht unumstritten.

Mehrere tausend Menschen demonstrieren in Berlin gegen das klerikale Regime im Iran.
Mehrere tausend Menschen demonstrieren in Berlin gegen das klerikale Regime im Iran.

Proteste - Tausende iranische Exilanten demonstrieren in Berlin

Tausende von Menschen gingen in den Straßen Berlins auf die Präsidentschaftswahlen in Iran gegen die Herren des Landes antwortend. Gemäß Angaben eines Sprechers zählten die Behörden ungefähr 6000 Demonstranten um Bebelplatz und Unter den Linden am Nachmittag. Gemäß der Polizei waren 8000 Personen für die Kundgebung angemeldet.

Das sogenannte Nationale Widerstandsrat der Iraner rief zur Kundgebung auf, die von Tausenden Teilnehmern und Sympathisanten besucht wurde. Berichtet wurden hunderte von Bussen aus ganz Deutschland herbeigeschafft. Bundestagsabgeordnete sprachen auch auf der Veranstaltung. Die Proteste, laut Aussage des Nationalen Widerstandsrats der Iraner, richten sich gegen das klerikale Regime im Land. Viele Menschen hielten die vorrevolutionäre iranische Flagge mit goldenem Löwen im Zentrum hoch.

In Iran wurden am Freitag rund 61 Millionen Menschen aufgerufen, einen neuen Regierungschef zu wählen. Irans politisches System kombiniert seit der 1979er Revolution republikanische und theokratische Elemente. Freie Wahlen bestehen nicht: Das Wächterrat, der Kandidaten prüft, beurteilt stets ihre Eignung. Kritik am System wird nicht geduldet, wie die Niederschlagung von Protesten in den letzten Jahren gezeigt hat.

Das Nationale Widerstandsrat der Iraner wurde 1981 von den sogenannten Volks-Mudschaheddin gegründet. Die Auslandsorganisation hat sich das Ziel gesetzt, das herrschende System in Iran zu stürzen. Allerdings ist die Organisation umstritten und wird von der Opposition, sowohl innen als auch außen Iran, abgelehnt. Die Gruppe ist in Iran verboten.

  1. Die Demonstrationen in Berlin protestierten gegen den Ausgang der letzten Präsidentschaftswahlen in Iran, die viele Iraner als nicht frei und fair ansahen.
  2. Die Polizei musste sich mit einigen Vorfällen während der Demonstrationen auseinandersetzen, als einige Demonstranten mit den Beamten um Bebelplatz und Unter den Linden zusammengeschlagen haben.
  3. Die deutsche Regierung, in Solidarität mit den iranischen Demonstranten, äußerte in einer Erklärung an ihrem Berliner Büro ihre Unterstützung für eine friedliche Lösung der politischen Krise in Iran.
  4. Die Demonstrationen in Berlin waren nicht auf Deutsche beschränkt, sondern wurden von vielen Iranern in Deutschland, insbesondere von Mitgliedern des Nationalrats der Widerstand, besucht. (Bebelplatz)

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