zum Inhalt

Tafelen: Professionelle Logistik bringt mehr Waren

Immer mehr Menschen verlassen sich auf die Lebensmittelversorgung durch Tafeln. Dort hat sich die Logistik professionalisiert und der Güterumschlag zugenommen. Aber auch diese Einrichtungen haben ihre Grenzen.

Kai-Gerrit Bädje, Vorsitzender der Tafel Sachsen-Anhalt e.V., steht im Lager der Tafel....aussiedlerbote.de
Kai-Gerrit Bädje, Vorsitzender der Tafel Sachsen-Anhalt e.V., steht im Lager der Tafel Sachsen-Anhalt. Foto.aussiedlerbote.de

Bedürftige - Tafelen: Professionelle Logistik bringt mehr Waren

Tafeln in Sachsen-Anhalt versorgen immer mehr Menschen mit Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs. Innerhalb eines Jahres sei die Zahl der Nutzer um 10 Prozent gestiegen, sagte Kai-Gerrit Bädje, Präsident des Tafelkantons.

Mittlerweile nutzen rund 66.000 bis 67.000 Menschen die Tafel regelmäßig. Die rund 35 Lebensmittelbanken des Landes reagieren auf unterschiedliche Weise auf die steigenden Zahlen. Badger sagte, dass es zwar in ländlichen Gebieten wie der Altmark zu Engpässen kommen könne, Lebensmittelbanken in Großstädten jedoch gut aufgestellt seien. Besonders deutlich stiegen auch die Nutzerzahlen in Halle und Magdeburg.

Laut dem Präsidenten des Landes kommen wegen der Inflation immer mehr Menschen zu den Tafeln. „Die Nachfrage steigt sehr, sehr schnell.“ Immer mehr Menschen mit Renten und schlechter bezahlten Jobs bekommen Essen, darunter viele Alleinerziehende und Einwanderer.

Aus Sicht von Badger ist die Diskussion über die jüngsten Erhöhungen der Bürgerfinanzierung oder anderer Sozialleistungen tabu, weil sie notwendig sind. Als Geschäftsführer des Regionalverbandes Averhazy erlebte er eine steigende Zahl von Schuldnern und Insolvenzanträgen. „Derzeit steigen die Stromrechnungen schleichend.“ Ein weiterer Faktor sei die auslaufende Energiepreisbremse. Auch im Jahr 2024 rechnet Bädje mit einem Anstieg der Zahl der Tafelnutzer.

Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, hat die Tafel ihre Logistik professionalisiert. An der A2 gibt es ein Zentrallager und in Zerbst verfügt ein Unternehmen über Kühllager. Von dort aus werden Lebensmitteltafeln in der Umgebung beliefert. Die Zahl der verarbeitenden Lebensmittelbanken hat zugenommen. Bädje sagte, die Zahl der europäischen Paletten werde im Jahr 2021 1.000 und im Jahr 2022 2.000 betragen, in diesem Jahr 2.800 überschreiten und im nächsten Jahr 3.200 erreichen.

Etwa 60 Prozent der Waren kämen von Lebensmitteleinzelhändlern und -herstellern, die auch über den Bundesverband der Tafeln vertrieben würden, sagte Bädje, 20 Prozent seien Waren aus der Umgebung und weitere 20 Prozent seien sogenannte Retouren von Versandhändlern. Amazonas. Hintergrund ist, dass Waren nicht mehr wie bisher vernichtet werden können. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden trifft eine Palette Heimschaltschränke oder eine Palette Hula-Hoop-Reifen im Zentrallager in Hohenerxleben ein.

Bedürftige Menschen können bei der Tafel Joghurt, Obst und Gemüse sowie andere Lebensmittel erhalten. Langlebige Güter wie Nudeln und Reis sind schon seit einiger Zeit Mangelware. Bei Fleisch- und Wurstwaren ist dies sehr schwierig. „Wir haben relativ wenige solcher Artikel in unserem Zentrallager“, sagt Bädje. Einige Lebensmittelbanken haben einen Wursthersteller in der Nähe, sodass möglicherweise mehr Lebensmittel angeboten werden. Dies ist jedoch für viele Menschen im Land nicht der Fall.

„Ich denke, Sachsen-Anhalt ist auf einem sehr guten Weg“, sagte Badger. Unter den zwölf Landesverbänden liegt Sachsen-Anhalt bei der Zulassungsquote im oberen Drittel. Der Fokus liegt nun auf der Gewährleistung der Sicherheit über 2025 hinaus. Dazu gehört auch die Sicherung einer langfristigen finanziellen Unterstützung. Die nationale Logistik kostete zuletzt 70.000 Euro pro Jahr. Mehrere Organisationen leisten finanzielle Hilfe für Tafeln, auch das Land Sachsen-Anhalt unterstützt diese Initiative. Der Leiter der Tafelregion sagte, die Spendenmengen seien relativ stabil geblieben.

Die Arbeit der Freiwilligen vor Ort ist der Lebensmittelbank wichtig. Laut Bädje arbeiten laut aktueller Umfrage rund 56 % der Arbeitnehmer ehrenamtlich. Beispielsweise arbeiten 35 % über Angebote von Arbeitsämtern und 9 % sind Vollzeitbeschäftigte. Badger sagte, Lebensmittelbanken müssten angesichts der Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt weitere Änderungen an der Organisation ihrer Arbeit vornehmen. Tägliche Schreibtischjobs werden seltener werden, aber wir müssen uns überlegen, wie wir Mitarbeiter für die stundenweise Arbeit gewinnen können. Dann kommt der Rest des Tages. „Wir müssen dringend darüber nachdenken“, sagte Badger.

Lesen Sie auch:

Quelle: www.stern.de

Kommentare

Aktuelles