Studie: Hier verdienen weibliche Vorstände mehr als Männer
Trotz der Gehaltskürzung erhielten Top-Frauen im DAX im vergangenen Jahr auch mehr als männliche Vorstände. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens Ernst & Young. Im Durchschnitt führen Männer Unternehmen in den Börsenindizes MDax und SDax.
In den Vorständen der 40 DAX-Indexunternehmen sind 21,8 % Frauen vertreten, und das nicht nur, weil Unternehmen in anderen Börsenindizes seit 2015 im Durchschnitt durchweg mehr verdienen als Männer. Im vergangenen Jahr verdiente eine durchschnittliche weibliche Führungskraft etwa 3,2 Millionen Euro, während die durchschnittliche weibliche Führungskraft rund 3,08 Millionen Euro verdiente. Sowohl Frauen (minus 7,3 %) als auch Männer (minus 8,7 %) erlitten Lohneinbußen.
„Der Krieg in der Ukraine, Lieferkettenprobleme und stark steigende Energiepreise haben viele optimistische Prognosen zur Zeitverschwendung gemacht“, erklärt EY-Partner Jens Massmann. Variable Gehaltsbestandteile wie Boni, deren Auszahlung an die Erreichung bestimmter Ziele geknüpft ist, spielen in DAX-Unternehmen eine besonders wichtige Rolle. Entsprechend groß sind die Verluste.
Neue Vorstände verdienen tendenziell weniger
Im MDax der 50 Mid-Cap-Werte verdienen männliche Vorstände wiederum rund 1,59 Millionen Euro, mehr, während ihre weiblichen Kolleginnen im Durchschnitt bei rund 1,59 Millionen Euro liegen 1,54 Millionen Euro. Der Anteil weiblicher Führungskräfte auf der obersten Ebene beträgt 14,3 %.
Unter den 70 kleineren Unternehmen des SDax (9,9 % Frauen an der Spitze) sank die Gesamtvergütung weiblicher Führungskräfte erstmals seit 2018 auf 14,3 % und blieb damit erneut hinter der der Manager zurück. Frauen erhielten den Angaben zufolge rund 931.000 Euro (minus 20 %) und Männer knapp 1,1 Millionen Euro (plus 11 %).
Massmann nannte Vorstandswechsel als Hauptgrund. „Das Vergütungsniveau für Neubestellungen ist in der Regel niedriger als für langjährige Vorstandsmitglieder.“
Für Amtsinhaber wird durchgehend die sogenannte Gesamtdirektvergütung analysiert, die sich aus dem Festgehalt eines Vorstandsmitglieds und einer variablen Komponente zusammensetzt das Geschäftsjahr. CEOs wurden nicht berücksichtigt, weil es immer noch so wenige Frauen an der Spitze gibt.
Analyse: Es gibt mehr Frauen an der Spitze börsennotierter Unternehmen
Aber auch in Deutschland wird es laut einer Analyse mehr Frauen geben. Zum 1. Januar 2023 stieg der Frauenanteil unter den Aufsichtsbehörden der 262 größten Bundes- und Landesholdinggesellschaften um 1,3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr auf 37,1 %.
Das geht aus einer Einschätzung der Organisation „Frauen in Aufsichtsräten“ (Fidar) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Bei den Topmanagern stieg der Anteil um 2,5 Prozentpunkte auf 25,7 %. Von der Gleichberechtigung sind wir trotz des Anstiegs noch weit entfernt.
„Es ist wichtig, mehr Frauen in Führungspositionen, Aufsichtsräte, Geschäftsführung und Topmanagement zu berufen“, sagt Frauenministerin Lisa Paus. Grüne Partei). Die Vorschriften verlangen, dass von der Bundesregierung kontrollierte Unternehmen mit mehr als zwei Mitgliedern im Leitungsgremium mindestens eine Frau oder einen Mann haben müssen.
Im öffentlichen Sektor zeigt sich dies laut Fidar jedoch nur langsam. „Öffentliche Unternehmen haben lange auf einen Vorteil gegenüber dem privaten Sektor gesetzt“, sagte Monika Schulz-Strelow, Gründungspräsidentin von Fidar.
„Aber die Entwicklung öffentlicher Unternehmen zeigt, dass sie unter dem richtigen Druck und größerer öffentlicher Mitwirkung stehen.“ Vorteile, der Fortschritt wird größer sein.“ Es ist möglich. „Vor diesem Hintergrund ist die Entwicklung der Bundes- und Landesinvestitionen nicht zufriedenstellend.
Quelle: www.bild.de