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Streit um Deutschlandticket - neuer Preis ab Oktober?

Das deutschlandweit gültige Ticket mit rund elf Millionen Abonnenten gilt als Erfolg, doch die Finanzierung ist seit Monaten umstritten. Die Verkehrsminister diskutieren über mögliche Lösungen.

Die Sorge um den künftigen Preis des Deutschlandtickets wächst. (Archivbild)
Die Sorge um den künftigen Preis des Deutschlandtickets wächst. (Archivbild)

Öffentliche Verkehrsmittel - Streit um Deutschlandticket - neuer Preis ab Oktober?

Die Verkehrsminister der Bundesländer besprechen sich heute an einer Sonderkonferenz in Düsseldorf über die Zukunft des Deutschland-Tickets. Aufgrund der noch nicht freigegebenen Gelder des Bundes lässt sich eine Preissteigerung des landesweit gültigen Tarifkartens vor dem Jahresende befürchten. Der 1. Oktober wird als möglicher Termin genannt.

Das Deutschland-Ticket, monatlich 49 Euro teuer, ermöglicht Fahrt durch ganz Deutschland mit dem gesamten Öffentlichen Verkehrsnetz. Das Bundes und die Länder unterstützen das Angebot jährlich mit jeweils 1,5 Milliarden Euro. Dies ist Absicht, niedrigere Einnahmen der Verkehrsunternehmen ausgleichen. Das Bundes hatte versprochen, überschüssige Gelder aus dem Jahr 2023 auf 2024 zu übertragen. Das ist bisher nicht geschehen, was in der Branche Sorgen auslöst. Verkehrsunternehmen fürchten, dass sie letztendlich die Kosten tragen und das Deutschland-Ticket verschwindet.

Warnung vor einem Patchwork

"Ich sehe die große Gefahr, dass bald ein chaotischer Patchwork aufkommen wird, in Bereichen, in denen das Deutschland-Ticket fortgesetzt werden kann, und in anderen, in denen es aufgrund finanzieller Gründe aufgegeben werden muss," schrieb der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, NRW-Minister Oliver Krischer (Grüne), in einem Brief an den Bundesfinanzminister Christian Lindner und den Bundesverkehrsminister Volker Wissing (beide FDP). "Um dies zu verhindern, ist die einzige Option, den Preis des Deutschland-Tickets sehr bald sehr deutlich zu erhöhen."

Anfangs hatte das Bundesregierung und die Länder ein Preisgarantie für 2024 gegeben - aber diese wavert. "Wenn das Bund nicht handelt, muss eine Preissteigerung des Deutschland-Tickets ab dem 1. Oktober 2024 in Kraft treten," sagte eine Sprecherin des Thüringer Ministeriums. "Wir haben seit über der Hälfte eines Jahres auf die Chancellor, um seine Worte einzuhalten und die ungenutzten bundesfinanzierten Gelder aus dem Jahr 2023 für 2024 zur Verfügung zu stellen," sagte der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU). Wenn die gesetzliche Änderung nicht vor dem Sommerferienpause erfolgt, muss das Deutschland-Ticket mindestens um 10 Euro teurer sein in diesem Jahr.

VDV: Anerkennung für die Einrichtung des Tickets

Bundeskanzler Olaf Scholz hat diese Befürchtungen in der Bundestag recently angesprochen. Der SPD-Politiker bezeichnete das Deutschland-Ticket in einer Regierungssitzung als bedeutende Leistung. Er könne versichern, dass die bundesdeutsche Regierung - wie mit den Ministerpräsidenten gesprochen - die notwendigen finanziellen Rahmenbedingungen schaffen werde. Ein notwendiger Änderung des Verbundgesetzes wird folgen.

Selbst wenn die Finanzierung für das laufende Jahr gelöst werden kann - ob die 1,5 Milliarden Euro des Bundes und der Länder auch ausreichen werden, ist offen. Bei der Vereinigung der Deutschen Verkehrsunternehmen ist große Sorge, dass das Ticket - trotz allen politischen Lobes - nicht langfristig gesichert ist. "Es ist gut, dass die Verkehrsministerkonferenz am Montag klären kann, was sie über die dauerhafte Einrichtung des Tickets entscheidet," sagte VDV-Vorsitzender Ingo Wortmann. Lindner und Wissing sind noch verantwortlich für dies.

Greenpeace fordert stattdessen Investitionen in den öffentlichen Verkehr statt in den Straßenfinanzieren das Ticket. "Die sicherste Methode, Löcher auszufüllen und das Deutschland-Ticket zu finanzieren, ist, auf dem Bau von weiteren Autobahnen aufzugeben," sagte der Greenpeace-Mobilitätsexperte Marion Tiemann. "Dann fließen alle Ressourcen in die Reparatur, und es wäre noch genügend Geld für ein dauerhaft gesichertes Deutschland-Ticket."

Niedersachsen: Preis vollständig von höheren Kosten trennen nicht möglich

Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) ist der Ansicht, dass der Ticketpreis steigen muss. "Wir wissen, dass Personal- oder Energiekosten in den nächsten Jahren weiter steigen werden. Wir können den Ticketpreis vollständig von diesem trennen," sagte Lies. "Aber wir benötigen eine stabil und sichere Preisentwicklung, um unsere Klimaziele erreichen und Mobilität anbieten zu können."

Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) erklärte, dass Zuverlässigkeit und Vorhersagbarkeit wichtig sind für die Zukunft des Deutschland-Tickets für die nächsten Jahre: "Das ist weniger eine Frage des Preises, der für verschiedene Regionen und Bündnisse passt und zusätzlich erforderlich ist, sondern vielmehr eine Frage politischer Willens."

  1. Das spezialgehaltene Konferenz in Düsseldorf besuchen Verkehrsminister aus verschiedenen Bundesländern, darunter Berlin, um die Zukunft der Deutschland-Tickets diskutieren.
  2. Der Finanzminister Deutschlands, Christian Lindner, und der Verkehrsminister, Volker Wissing, beide sind FDP-Mitglieder und spielen wesentliche Rollen in dieser Diskussion.
  3. Die lokale Verkehrsinfrastruktur in NRW, insbesondere in Düsseldorf, könnte durch eine Preissteigerung der Deutschland-Tickets auf Grund von finanziellen Engpässen beeinflusst werden.
  4. Das Deutschland-Ticket bietet landesweite Reiseleistungen monatlich für 49 Euro und setzt auf jährliche Zuschüsse des Bundes und der Bundesländer in der Gesamtsumme von 3 Milliarden Euro an.
  5. Sollte das Bundes die versprochenen Gelder nicht überweisen, könnten die Verkehrsunternehmen die Kosten tragen, was das Verschwinden des Deutschland-Tickets bedeuten könnte.
  6. Der Vorsitzende des Verkehrsministerkonferenzen, Oliver Krischer, hat eine Stellungnahme verfasst, in der er sich Sorgen wegen einer möglichen Preissteigerung und der Entstehung eines fragmentierten Verkehrssystems äußert.
  7. Der Sprecher des Thüringer Ministeriums schlägt eine mögliche Preissteigerungsdatum vor und hinterlegt, dass das Bundes schnell handeln muss, um eine höhere Ticketpreis zu verhindern.
  8. Ingo Wortmann, der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, betont die Bedeutung der Sicherung der langfristigen Etablierung des Deutschland-Tickets und unterstreicht die politische Verantwortung von Lindner und Wissing.

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