Die Zentralregierung - Streit über die vorgeschlagenen Russland-Sanktionen zeichnet sich ab.
Innerhalb der deutschen Regierung besteht eine fortgesetzte Auseinandersetzung über Deutschland's Haltung zur geplanten neuen Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland. Die deutsche Nachrichtenagentur dpa berichtete, dass das Auswärtige Amt die Widersprüche der Kanzlei gegenüber dem Sanktionenpaket als störend und schädlich ansieht. Das liegt daran, dass Deutschland in dieser Frage jüngst alleine steht.
Das Auswärtige Amt gab dpa vor den heutigen Gesprächen in Brüssel bekannt, dass Außenminister Annalena Baerbock in den letzten zwei Jahren unermüdlich daran gearbeitet hat, die Vertrauensbeziehungen zu den europäischen Partnern nach dem veralteten Russland-Politik Deutschlands wieder aufzubauen. Sie betonten, dass dieses Vertrauen nicht erneut in Gefahr gebracht werden sollte.
Außereinstände
Bereits zuvor wurde bekannt, dass Deutschland kein Mandat von Berlin hatte, um das anschließende Russland-Sanktionenpaket der EU zu genehmigen. EU-Beamte in Brüssel erklärten, dass die Bedenken und Anregungen Deutschlands eine wesentliche Rolle bei der Verlängerung der Verhandlungen gespielt hätten.
Ein EU-Beamter teilte dpa mit, dass Deutschland momentan etwas wie das neue Ungarn sei, was darauf hindeutet, dass die Regierung von Viktor Orbán in der Vergangenheit wiederholt Entscheidungen über Russland-Sanktionen behindert hat.
Zuerst war die Erwartung, dass eine Einigung über das neue Sanktionenpaket der EU schon zum Beginn des G7-Gipfels, an dem auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teilnehmen wird, erzielt werden würde. Jetzt ist die früheste Möglichkeit, eine politische Einigung in Brüssel zu schließen, heute.
Auf die Umgehung von Sanktionen konzentriert
Die geplanten neuen EU-Sanktionen drehen sich um die Bekämpfung der Sanktionsumgehung. Dazu gehören Maßnahmen, die es der russischen militär-industriellen Komplexe verhindern sollen, westliche Technologie zur Herstellung von Waffen für den Krieg in der Ukraine zu nutzen. Zudem plant die EU, erstmals strikte Sanktionen gegen Russlands Milliarden-Unternehmen einzuführen, die mit flüssigem natürlichem Gas (LNG) handeln.
Die deutschen Bedenken gegen diese Pläne richten sich auf Maßnahmen, die es den Unternehmen schwerer machen sollen, alleine EU-Sanktionen zu befolgen. Laut EU-Diplomaten forderte die deutsche Regierung an, dass Unternehmen nicht erwartet werden sollen, dass ihre Handelspartner EU-Sanktionen einhalten.
Alleine wieder
Nach Angaben des Auswärtigen Amtes können diese Bedenken nicht völlig ignoriert werden. Es ist wichtig, zu bedenken, dass die überwiegende Mehrheit der anderen EU-Staaten diese Fragen anders sehen. Ein Sprecher für Deutschlands ständige Vertretung bei der EU lehnte sich bei dpa gegenüber nicht aus. Er beschränkte sich auf die Vertraulichkeit der Beratungen unter den Mitgliedsstaaten.