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Strack Carpenter plädiert für den Transport des Stieres nach Kiew.

Strack Carpenter plädiert für den Transport des Stieres nach Kiew.

Der Streit um die Verwendung hochentwickelter Waffentechnologie, um russisches Territorium anzugreifen, hat erneut eine langjährige Debatte innerhalb der Koalitionsregierung entfacht: Der FDP-Politiker Strack-Zimmermann schlägt vor, die deutsche Taurus-Kreuzflugkörper zu nutzen, um Moskaus Abschussrampen zu treffen. Dafür seien sie schließlich entwickelt worden.

Politiker der Ampelparteien unterstützen es, Ukraine zu ermöglichen, Langstreckenwaffen gegen Ziele auf russischem Territorium einzusetzen. "Wir müssen Ukraine helfen, gemeinsam mit anderen europäischen Ländern, Großbritannien und den USA, militärische Ziele auf russischem Boden zu zerstören, von denen täglich Raketen, Drohnen und Kreuzflugkörper auf Ukraine abgefeuert werden", sagte Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im EU-Parlament, dem "Spiegel". "Den einzigen Weg, Putin zum Verhandlungstisch zu bringen, ist von einer Position militärischer Stärke aus", fügte die FDP-Politikerin hinzu.

"Das bedeutet, dass Deutschland den Taurus bereitstellen muss. Denn der Taurus wurde entwickelt, um militärische Ziele zu neutralisieren, bevor sie schwere Angriffe starten", sagte Strack-Zimmermann. Angesichts der Situation in der Ukraine sei es "nicht mehracceptable", darüber zu diskutieren.

Ähnlich äußerte sich auch der Grünen-Politiker Toni Hofreiter. "Um effektiv auf russische Raketenangriffe zu reagieren, muss Ukraine in der Lage sein, russische Abschussbasen auf russischem Territorium mit Langstreckenwaffen herauszufordern", sagte der Vorsitzende des Ausschusses für Europäische Angelegenheiten im Bundestag. Russland greife gezielt ukrainische Kraftwerke und Umspannwerke aus der Luft an, und Deutschland sei einer der größten Geldgeber für den Wiederaufbau der ukrainischen Energieinfrastruktur. "Für den nachhaltigen Wiederaufbau von beschädigten Energieanlagen ist die Verwendung von Langstreckenwaffen, um russische Abschussbasen herauszufordern, unumgänglich", sagte der Grünen-Politiker.

Hebestreit: Die Frage ist nicht relevant

Zuvor hatte Regierungssprecher Steffen Hebestreit keine Stellungnahme zur Position der Bundesregierung zu diesem Thema abgegeben. Die aktuelle Debatte in Großbritannien und den USA beziehe sich auf Waffen, "die wir nicht geliefert haben". Die Waffen seien "qualitativ anders" als die von Deutschland an Ukraine gelieferten und hätten eine größere Reichweite. Daher seien keine Änderungen erforderlich, erklärte Hebestreit, ohne auf den Taurus-Streit innerhalb der Ampelkoalition einzugehen.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sagte, dass eine mögliche Genehmigung durch NATO-Partner zur Verwendung von Langstreckenwaffen gegen Ziele in Russland mit dem internationalen Recht vereinbar sei. Es liege bei den USA und Großbritannien, eine solche Verwendung auf russischem Territorium mit Blick auf die von ihnen gelieferten Waffen zu entscheiden, erklärte der SPD-Politiker in Berlin. "Das internationale Recht erlaubt das." Bezüglich der Warnungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, dass NATO dann im Krieg mit seinem Land sei, sagte Pistorius: "Putins Drohungen sind Putins Drohungen. Es gibt nichts mehr dazu zu sagen. Er droht, wann immer er will, und er bestecht, wann immer er denkt, dass es richtig ist."

Unter anderem wird heute, Freitag, bei einem Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und dem britischen Premierminister Keir Starmer in Washington auch das Thema Langstreckenwaffen diskutiert.

Der eskalierende Streit um den Angriff auf Ukraine hat einige Politiker dazu veranlasst, die Verwendung von Langstreckenwaffen zur Bombardierung russischen Territoriums zu fordern. Wie Marie-Agnes Strack-Zimmermann, eine prominente FDP-Politikerin, sagte, sei der einzige Weg, Putin zum Verhandlungstisch zu bringen, "von einer Position militärischer Stärke aus", und sie betonte die Notwendigkeit, dass Deutschland den Taurus-Marschflugkörper bereitstellt, um dies zu erreichen.

Angesichts der gezielten Angriffe Russlands auf ukrainische Kraftwerke und Umspannwerke argumentierte der Grünen-Politiker Toni Hofreiter, dass es für den nachhaltigen Wiederaufbau von beschädigten Energieanlagen unvermeidlich sei, Ukraine zu ermöglichen, Langstreckenwaffen zu verwenden, um russische Abschussbasen herauszufordern. Die Verwendung solcher Waffen sei nach Ansicht von Hofreiter in dieser Situation unumgänglich.

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