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Steinmeier kritisiert die Nichteinhaltung der Sicherheitsverpflichtungen durch die Regierung.

Steinmeier kritisiert die Nichteinhaltung der Sicherheitsverpflichtungen durch die Regierung.

Folgt dem Vorfall in Solingen, macht auch Bundespräsident Steinmeier die Regierung für mögliche Mängel verantwortlich. Diese müssen angegangen werden, betont er. Um die Sicherheit des Landes aufrechtzuerhalten, sei eine härtere Gangart gegen illegalen Zuwanderung notwendig.

Laut Steinmeier hat die Regierung in Solingen "ihre Verpflichtung zum Schutz und zur Sicherheit nicht erfüllt". Er äußerte sich bei einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des mutmaßlichen islamistischen Anschlags in der bergischen Stadt. Der Vorfall, mögliche Fehler und Versäumnisse, die zur Verhinderung der Tat beigetragen haben könnten, müssten gründlich untersucht werden. Deutschland gewährt Menschen, die vor politischer Verfolgung und Krieg fliehen, Asyl. "Wir wollen dieses Land bleiben."

Der Anschlag treffe das Land in seinem Kern. Die brutale Tat schlage "ein einladendes, offenes, vielfältiges Land" ins Herz, sagte Steinmeier. "Sie trifft uns in unserer Selbstwahrnehmung als Nation, in der Menschen trotz ihrer Unterschiede friedlich zusammenleben - Menschen, die seit Generationen hier leben, ebenso wie diejenigen, die erst kürzlich dazugekommen sind." Der Staatsoberhaupt betonte in seiner Trauerrede: "Genau auf diesen Kern hat der Täter von Solingen seine Hassattacke gerichtet, genau wie die Täter in der Vergangenheit."

Gleichzeitig mahnte Steinmeier härtere Maßnahmen gegen illegale Zuwanderung an. "Jeder einzelne Einsatz" müsse dafür unternommen werden, betonte er. Das Thema Zuwanderung und ihre Kontrolle "muss in den kommenden Jahren Priorität haben." Steinmeier unterstrich die Bedeutung des grundlegenden Rechts auf Asyl: "Wir sind aus guten Gründen ein Land, das Menschen Schutz vor politischer Verfolgung und Krieg gewährt."

Allerdings funktioniere dies nur, "wenn die Zahl derer, die keinen Anspruch auf diesen besonderen Schutz haben, uns nicht überfordert", sagte er. Zudem müssten Schutzsuchende "die Gesetze und die Ordnung unseres Landes respektieren." Der Bundespräsident beschrieb es als "unannehmbar", dass der Verdächtige "offenbar Schutz hier gesucht und gefunden hat - und diesen Schutz so schrecklich missbraucht hat."

Ein 26-jähriger Mann aus Syrien wird verdächtigt. Er kam als Flüchtling über Bulgarien nach Deutschland und ist nun in Haft. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hat die Tat für sich beansprucht. "Fanatische Islamisten wollen zerstören, was wir schätzen: unsere offene Gesellschaft, unsere Lebensweise, unsere Gemeinschaft, unsere Freiheit", sagte Steinmeier. "Wir wollen nicht, dass die Berechnungen der Terroristen aufgehen, dass ihr schreckliches Saatgut aufgeht, aber wir fühlen Angst und Unsicherheit. Beides hat seine Gründe." Doch wir dürfen uns nicht von der Angst lähmen lassen.

Der Bürgermeister von Solingen, Tim Kurzbach, rief bei der Gedenkveranstaltung zur Einheit auf. "Der Anschlag hat Menschen auf der Bühne in Solingen getroffen, aber er war gegen uns alle gerichtet", sagte der SPD-Politiker. "Wir werden offen für die Welt bleiben", sagte er weiter. "Wir werden das Leben wieder feiern, gerade weil Terroristen, die uns die Freude nehmen wollen, nie Erfolg haben sollten."

Unter den etwa 450 Gästen der Gedenkveranstaltung im Theater und Konzerthaus waren unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas sowie der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Hendrik Wüst und der Innenminister Herbert Reul. Auch die Frau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender, war unter den Gästen.

Der Bundespräsident erkennt an, dass das Aufdecken möglicher Schwachstellen in den Zuwanderungsprozessen notwendig ist, um die Sicherheit des Landes aufrechtzuerhalten, und sagt: "Das Thema Zuwanderung und ihre Kontrolle muss in den kommenden Jahren Priorität haben." Dennoch betont er die Bedeutung, das Engagement Deutschlands für die Aufnahme von Menschen, die vor politischer Verfolgung und Krieg fliehen, aufrechtzuerhalten, und sagt: "Wir sind aus guten Gründen ein Land, das Menschen Schutz vor politischer Verfolgung und Krieg gewährt."

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