Vor dem Notenbank-Treffen in Jackson Hole in den USA sorgt der Tech-Riese Nvidia am Donnerstag für gute Stimmung an der Frankfurter Börse. Der Chipkonzern übertraf im zweiten Quartal die Erwartungen und zeigte sich auch für das laufende Quartal optimistisch.
Für den Leitindex Dax ging es daraufhin im frühen Handel um 0,8 Prozent nach oben auf 15.853 Punkte. Es bahnt sich somit der vierte Handelstag in Folge mit Kursgewinnen an. Nach zuletzt drei schwachen Börsenwochen hat sich der Dax damit in dieser Woche um knapp zwei Prozent erholt.
Der MDax der mittelgroßen Titel stieg am Morgen um 0,9 Prozent auf 27 542 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte ähnlich stark zu.
Anleger hatten der Quartalsbilanz von Nvidia schon Vorschusslorbeeren gegeben. Die Resultate bestätigten dann nachbörslich den mit Künstlicher Intelligenz (KI) verbundenen Boom. Der Chipkonzern übertraf die Erwartungen deutlich und festigte so seine Rolle als «Liebling der KI-Investoren». Laut dem Bernstein-Experten Stacy Rasgon bleibt die Aktie «der beste Weg, um das KI-Thema zu spielen».
Die Entscheidung darüber, ob die aufgehellte Börsenstimmung anhält, dürfte nun im US-amerikanischen Jackson Hole fallen. Dort beginnt am Donnerstag das jährliche Notenbanker-Treffen. Das wichtigste Ereignis werde ein Auftritt von US-Notenbank-Chef Jerome Powell am Freitag, hieß es am Morgen von der Commerzbank. Anleger hoffen auf Hinweise, ob der künftige geldpolitische Kurs der Währungshüter noch weitere Zinserhöhungen bringen wird.
Am deutschen Aktienmarkt waren nach der Steilvorlage von Nvidia Tech-Aktien gefragt. Die Papiere von Infineon gewannen gut ein Prozent und die von Aixtron zwei Prozent.
Am Anleihemarkt gaben die Renditen von US-Staatspapieren mit längeren Laufzeiten weiter nach, ebenso die der deutschen Papiere. Das verschaffte am Aktienmarkt dem Immobiliensektor Luft. Vonovia gewannen an der Dax-Spitze drei Prozent und auch LEG Immobilien und TAG Immobilien legten zu. Sinkende Kapitalmarktzinsen erleichtern den Immobiliengesellschaften Transaktionen und die Refinanzierung. Zudem lässt der Druck nach, weitere Wertberichtigungen auf die Portfolios vornehmen zu müssen.
Eine Empfehlung von Morgan Stanley für die Aktien von Symrise trieb die Papiere des Duftstoff- und Aromenherstellers um knapp drei Prozent nach oben.
Im MDax verteuerten sich die Anteile von CTS Eventim um 0,6 Prozent. Der Ticketvermarkter wurde nach den ersten sechs Monaten zuversichtlicher für 2023.