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SPD und Grüne lehnen den Drittstaatenansatz entschieden ab.

Koalition und FDP drängen auf Beschleunigung

Asylbewerberunterkünfte in Brandenburg: Grüne und SPD sind sich mit den Ministerpräsidenten uneins.
Asylbewerberunterkünfte in Brandenburg: Grüne und SPD sind sich mit den Ministerpräsidenten uneins.

SPD und Grüne lehnen den Drittstaatenansatz entschieden ab.

In der Bewertung des Dritten Partei-Modells entsteht innerhalb der Verkehrslichtkoalition Uneinigkeit. Während die FDP, ähnlich wie die Union, für eine sofortige Umsetzung nach der Konferenz der Ministerpräsidenten eintritt, lehnen SPD und Grüne die Pläne klar ab.

Harte Kritik am Dritten Partei-Modell wird von der SPD geäußert. "Die Erwartungsmangement bei der Konferenz der Ministerpräsidenten bleibt unzureichend, und die Aussagen zur Asylverfahren in Drittländern dienen als Brennstoff für die Rechtsextremen," sagte der Vorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt, Aziz Bozkurt, dem "Tagesspiegel". Es ist lange bekannt, dass Drittpartei-Modelle rechtlich "mehr als herausfordernd" und "praktisch nahezu unmöglich" sind. Fachwissenschafter werden wiederum vernachlässigt, kritisierte Bozkurt. "In Zeiten der Krise fordern wir politische Führung, die Leitung gibt, und das geht schrecklich wrong."

Kritik am Dritten Partei-Modell erhält auch von der SPD-Parteivorstand. "Drittland-Vorschriften wie das britische 'Rwanda-Modell' oder Italiens Pläne mit Albanien beheben die Wurzeln der Migration nicht," sagte Serpil Midyatli, stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD und Vorsitzende der SPD in Schleswig-Holstein. "Sie schaffen neue Probleme: Asylsuchewohnheime im Ausland sind teuer, uneffizient und kompliziert zu implementieren." Midyatli richtete ihre hauptsächliche Kritik jedoch gegen die Union: "Statt sich gegenseitig mit Maxiforderungen auszustechen, sollte die Union praktische Methoden einsetzen, um die Wurzeln der Migration anzugreifen."

"Auswärtiges Dead End"

SPD-Abgeordnete Hakan Demir teilt ähnliche Bedenken. "Insbesondere die von der Union geführten Bundesländer scheinen sich der Illusion hinzugeben, dass sie ihre humanitäre Verantwortung gegenüber Asylsuchenden vermeiden können," sagte Demir dem Blatt. Der Migrationsexperte sprach von "einer gefährlichen Signalgebung der internationalen Gemeinschaft". Prozeduren in Drittländern sind teuer und zeitraubend und erfordern doppelte Rechtsschutz.

Zudem ist es ein Dead End, Dritten Parteien herauszufordern, herausfordernde Verfahren und Integrationsbemühungen aufzubringen, die in Ländern aufzubauen, die uns in Deutschland bereits herausfordern.

Der SPD-Politiker dankte den drei Bundesländern, die kritische Protokollerklärungen zur Ministerpräsidentenkonferenz ausgestellt haben. "Ich bin der Staatsregierungen in Niedersachsen, Bremen und Thüringen dankbar für die Ablehnung auswärtiger Verfahren als Abschreckungsinstrument."

SPDs Jugend ablehnt auch

Am Donnerstag versprach Bundeskanzler Olaf Scholz, unter Druck von uniongeführten Bundesländern, eine Überprüfung der Asylverfahren in Drittländern. Erwartet werden Ergebnisse vor der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz im Dezember. Scholz äußerte auch seine Skepsis bei einer Pressekonferenz.

Union und FDP: Erfüllung der Erwartungen der Bürger

Nach der Begegnung der Staatschefs mit Scholz forderten die Union und FDP zusätzliche Maßnahmen in der Asylpolitik. "Es fehlt offensichtlich politische Bestimmtheit, die Migrationspolitik der SPD und Grünen korrigieren", sagte Thorsten Frei, parlamentarischer Fraktionsvorsitzender der Union im Bundestag, dem "Tagesspiegel". Er kritisierte, dass die Verkehrslichtkoalition in einer "getrennten Welt" lebe. "Die Bürger erwarten keine weiteren Verspätungen in Entscheidungen, sondern sofortige Korrekturen", sagte Frei und forderte insbesondere mehr Schritte für das Modell der sicheren Drittländer. "Die rechtliche Zulässigkeit sollte schon lange hinterfragt sein. Es ist daher sehr besorgniserregend, dass sowohl der Bundeskanzler als auch mehrere SPD-Ministerpräsidenten unsicher sind.", sagte Frei.

Auch Christoph Meyer, stellvertretender Vorsitzender der FDP im Bundestag, äußerte sich dem Blatt: "Die Drittland-Vorschriften und der Leistungssatz an der Geldkarte sollten in der Bundesregierung, SPD- und Grünen-Bundesländern nicht herabwerten oder grundsätzlich in Frage gestellt werden", so Meyer. "Bund und Landesregierungen müssen liefern und die Erwartungen der Bürger erfüllen, und alles Anderes ist politische Kampagne für die AfD."

Grüne-Sprecherin Katharina Stolla lehnt alle Drittland-Pläne ab. "Die Entscheidungen der Ministerpräsidentenkonferenz sind ein weiterer Schritt Richtung restriktiver Abschiebepolitik", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Philosophieren über ein Drittland-Modell ist simpelweg irresponsibles Politik und eine Ablenkungstaktik". Ich halte es hoch fragwürdig, dass solches ein Funktionsfähiges und rechtskraftig prüfbares Modell sein kann.

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