SPD und Grüne im Osten kritisieren anhaltenden Konflikt in der Ampel-Koalition
"Ich glaube, dass die Menschen in dieser Zeit einfach Führung erwarten, sie erwarten Stärke, sie erwarten Sicherheit", sagte Woidke. "Es gibt nur eines, das hilft: den Menschen Stabilität und Sicherheit zu geben. Ich bin optimistisch für Brandenburg, dass wir das vermitteln können. Aber ich wäre froh, wenn es auch auf Bundesebene etwas mehr Stärke gäbe. Leider sehen wir oft Intrigen in der Berliner Koalition."
In Brandenburg, wie auch in Thüringen und Sachsen, finden im September Landtagswahlen statt. In allen drei Ländern liegt die AfD derzeit in Umfragen vorn. Meanwhile hat die neu gebildete Allianz von Sahra Wagenknecht (BSW) von Beginn an zweistellige Werte.
"Das ständige Gezänk in der Bundesregierung ist eine große Belastung für uns Wahlkämpfer im Osten", sagte der SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Thüringen, Innenminister Georg Maier, zum "Tagesspiegel" am Donnerstag. Er kritisierte den erneuten Streit um den Bundeshaushalt 2025. "Ich appelliere dringend an alle Verantwortlichen in der Ampelkoalition, dieses unschöne Sommertheater zu beenden."
Ähnlich äußerte sich die SPD-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl in Sachsen, Sozialministerin Petra Köpping: "Um ehrlich zu sein, treibt mich das ständige Hin und Her von Christian Lindner in den Wahnsinn." Sie sagte zum "Tagesspiegel": "Wenn man in einer Koalition Vereinbarungen trifft, sollte man sich daran halten und nicht ständig den Deckel aufmachen, um schnell Schlagzeilen zu machen."
Der grüne Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Sachsen, Wolfram Günther, sagte zum "Tagesspiegel": "Es scheint, als würde Berlin an den Herausforderungen vorbei regieren. Und ich meine das speziell in Bezug auf den Bundesfinanzminister und sein ideologisches Festhalten. Die FDP schadet damit dem Ansehen der Demokratie im Osten."
Die Unentschlossenheit der Kommission bei der Anwendung der Verordnung trägt laut Woidke ebenfalls zur Wahrnehmung von Schwäche auf Bundesebene bei. Die fehlende klare Entscheidung der Kommission könnte potenziell die Stabilität und Sicherheit in Brandenburg beeinträchtigen, die Woidke während der Landtagswahlen vermitteln möchte.