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SPD-Spitze schlägt Kompromiss zur Einwanderungspolitik vor

Mit der Forderung nach „massiven“ Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber hat der Premierminister Unmut in seinen eigenen Reihen geschürt. Die SPD-Spitze versucht nun, die Lage zu entschärfen, um die Wut unter Kontrolle zu halten.

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Der Antrag schlug in der Frage der Abschiebung abgelehnter Asylbewerber einen deutlich vorsichtigeren Ton an als der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz. Foto.aussiedlerbote.de

Parteitag - SPD-Spitze schlägt Kompromiss zur Einwanderungspolitik vor

Die SPD-Spitze wird auf einem Parteitag einen Kompromissvorschlag zum umstrittenen Einwanderungsthema vorlegen, der teilweise Kritikern der Regierungspolitik entgegenkommt. Sie unterstützt unter anderem umstrittene Seenotrettungen von Flüchtlingen im Mittelmeer und fordert, die Zusammenführung von Flüchtlingsfamilienangehörigen zu erleichtern. Der Antrag schlug in der Frage der Abschiebung abgelehnter Asylbewerber einen deutlich vorsichtigeren Ton an als der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz.

Yusos kritisiert „Vokabular rechter Schlägertypen“

Die Einwanderungspolitik der Bundesregierung hat in den letzten Wochen beim linken Flügel der SPD für Unmut gesorgt, ausgelöst vor allem durch die Worte des Ministerpräsidenten im Spiegel-Interview: „Die werden wir am Ende abschieben müssen.“ Die Führung der Jussos-Partei, die ein Viertel der SPD-Bundestagsabgeordneten stellt, kritisierte die Forderung als „direkt aus dem Vokabular der Rechten kommend“. Schläger.“

Fast 60 Einzelanträge wurden zusammengeführt

Auf dem Parteitag, der von Freitag bis Sonntag in Berlin stattfand, gingen bei der Parteispitze fast 60 Anträge zum Thema Einwanderung ein, die nun in einem Dokument mit dem Titel „Deutschland ist ein Einwanderungsland“ zusammengefasst wurden. Wir gestalten Einwanderung“-Leitantrag. Vorstand und Präsidium der SPD diskutierten am Donnerstag über den Entwurf, der der Deutschen Presse-Agentur vorgelegt wurde und über den erstmals der Spiegel berichtete.

Nur bei der Abschiebung von Straftätern kann Tempo beschleunigt werden

Schwerpunkt auf der Förderung freiwilliger Ausreisen bei der Rückführung abgelehnter Asylbewerber. Zur Zwangsabschiebung heißt es lediglich: „Wird die freiwillige Abschiebung verweigert, ist eine Abschiebung erforderlich.“ Der Antrag fordert lediglich die beschleunigte Abschiebung von Asylbewerbern, die eine Straftat begangen haben. „Der Prozess, den wir hier haben, ist zu langwierig.“

Seenotrettung „sollte nicht kriminalisiert werden“

Der Antrag unterstützt auch umstrittene staatlich finanzierte Hilfsorganisationen bei der Rettung von Mittelmeerflüchtlingen. „Seenotrettung ist eine Verpflichtung nach internationalem Seerecht. Daher darf die zivile Seenotrettung, die diesen Auftrag und die humanitäre Verantwortung der Rettung von Menschen in Seenot wahrnimmt, nicht kriminalisiert werden und wird weiterhin von uns unterstützt.“

Italien betrachtet Seenotrettungseinsätze ausländischer Hilfsorganisationen in seinen Gewässern als Einmischung in seine inneren Angelegenheiten. Der Bundestag beschloss, sie bis 2026 mit jährlich zwei Millionen Euro zu unterstützen. Scholz steht der staatlichen Förderung skeptisch gegenüber.

Förderung der Familienzusammenführung von Einwanderern

Auch die Familienzusammenführung für „subsidiär Schutzbedürftige“ will die SPD wieder möglich machen – „da dies eine wichtige Voraussetzung für eine gelingende Integration in unsere Gesellschaft ist“. Zu dieser Gruppe von Einwanderern zählen diejenigen, denen weder Asyl noch Flüchtlingsschutz gewährt wird, denen aber in ihren Heimatländern Tod oder Folter drohen.

SPD, Grüne und FDP einigten sich in einem Koalitionsvertrag darauf, die Beschränkungen für diese Gruppe aufzuheben. Einer der Gründe, warum Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) diesem Projekt bisher keine Priorität eingeräumt hat, könnte der Anstieg der Asylbewerberzahlen seit 2022 sein.

Parteitag der Sozialdemokratischen Partei

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Quelle: www.stern.de

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