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Spanien beantragt Beteiligung an Völkermordprozess

Scharfe Kritik an Israel

Seit Beginn des Konflikts gehören die Spanier zu den schärfsten Kritikern Israels in der EU.
Seit Beginn des Konflikts gehören die Spanier zu den schärfsten Kritikern Israels in der EU.
  1. Spanien erkennt Palästina als souveränen Staat an und schärft seine Kritik an Israels Maßnahmen im Gazastreifen. Das Regierungskabinett plant, sich der Genozidklage Südafrikas gegen Israel vor dem Internationalen Strafgerichtshof (ICC) anzuschließen.
  2. Das Auswärtige Amt Spaniens kündigte dies auf Plattform X und beim Gericht an. Spanien, das bereits Palästina als souveränen Staat anerkannt hatte, will dem Frieden im Gazastreifen und im Nahen Osten beitragen und schreibt das Ministerium in Madrid.

Spanien beantragt Beteiligung an Völkermordprozess

"Das Ziel ist, den Krieg zu beenden und Fortschritte in der Umsetzung der zwei-Staaten-Lösung zu schaffen, die der einzige Garant ist, dass Palästinenser und Israelis zusammen in Frieden und Sicherheit leben können," betont das Ministerium in Madrid.

Der spanische Außenminister José Manuel Albares hatte diesen Schritt bereits Anfang Juni angekündigt. Es handelt sich um "eine groß angelegte Kriegsführung, die Zivilisten und Militärziele nicht unterscheidet," sagte Albares damals. "Der Risiko für eine Escalation wächst jeden Tag," warnt er.

Nach Angaben des Gerichts hatten bereits Nicaragua, Kolumbien, Libyen, Mexiko und "das Staate Palästina" ähnliche Anträge eingereicht. Andere Länder wie Türkei, Ägypten und Chile hatten auch ihre Unterstützung für die südafrikanische Klage angekündigt.

Das UN-Gericht hat Israel bereits urteilsgekündigt

Seit langem ist Spanien in Europa einer der schärfsten Kritiker israelischer Militärmaßnahmen im Gazastreifen. Die linke spanische Regierung des Ministerpräsidenten Pedro Sánchez hatte bereits im Oktober alle Waffenexporte nach Israel eingestellt. Ende Mai erkannte Spanien, wie Norwegen und Irland, Palästina als Staat an.

Südafrika stellte Anfang 2023 eine Klage gegen Israel beim Internationalen Strafgerichtshof und beschuldigte das Land, die Genozid-Konvention verletzt zu haben. Das UN-Gericht hatte Israel aufgefordert, Schutzmaßnahmen einzuleiten, um Genozid zu verhindern, und mehr humanitäre Hilfe für die Bevölkerung im Gazastreifen zulassen. Ende Mai hatte das Internationale Strafgerichtshof Israel aufgefordert, den umstrittenen Militäroperation in Rafah im südlichen Gazastreifen sofort zu beenden.

Israel leugnet die Genozid-Vorwürfe. Das Land bezieht sich auf sein Recht auf Selbstverteidigung nach Terroranschlägen von Hamas und anderen extremistischen Gruppen am 7. Oktober, die in der südlichen Grenze Israels etwa 1200 Menschen getötet haben. Darüber hinaus nutzt Hamas Zivilisten als Schutzschilde. Laut palästinensischen Angaben sind seit Beginn des Krieges in der Gazastreifen mehr als 37.700 Menschen ums Leben gekommen, von denen über 90% Zivilisten waren.

  1. Spaniens Entscheidung, sich der Genozidklage Südafrikas gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof (ICC) anzuschließen, ist eine Fortsetzung seiner scharfen Kritik an Israels Maßnahmen im Gazastreifen, nachdem es Palästina als souveränen Staat anerkannt hat.
  2. Das Auswärtige Amt Spaniens Ankündigung, sich der Klage anzuschließen, hebt die spanische Absicht hervor, dem Frieden im Gazastreifen und im Nahen Osten beizutragen und mit der Urteilsbestätigung des UN-Gerichts übereinstimmt.
  3. Am Hintergrund internationaler Unterstützung für die südafrikanische Klage, einschließlich Nicaraguas, Kolumbiens, Libyens, Mexikos und "des Staates Palästina," ist Spaniens Schritt bedeutsam, insbesondere im Hinblick auf die israelischen Genozid-Leugnungen und die Selbstverteidigungsklage während des Konflikts im Gazastreifen.

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