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Sozialverein VdK warnt vor Spaltung der älteren Generation

Arbeitsmöglichkeiten und -freuden nach der Rente variieren wesentlich laut einer Umfrage. Ein Sozialverband warnt vor Altersarmut als Kehrseite neuer Ideen.

Der Sozialverband VdK warnt vor Altersarmut als Kehrseite immer neuer Ideen.
Der Sozialverband VdK warnt vor Altersarmut als Kehrseite immer neuer Ideen.

Arbeit und Ruhestand - Sozialverein VdK warnt vor Spaltung der älteren Generation

Der Sozialverband VdK sieht in der ungleichen Verteilung von Möglichkeiten für Zusatzeinkommen im Rentenalter eine große Gefahr, die zu einer Spaltung in der älteren Generation führen könnte. "Fast täglich werden neue Ideen produziert, wie Rentner länger arbeiten können. Dabei werden jedoch diejenigen übersehen, die nicht länger arbeiten können", kritisierte VdK-Präsidentin Verena Bentele.

Der Verband bezieht sich auch auf die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey. Demnach können sich fast die Hälfte der über 50-Jährigen vorstellen, neben der Rente zu arbeiten. Allerdings geben fast ein Drittel (30,5 Prozent) an, dass das Geld im Rentenalter nicht reicht.

Die Umfrage zeigt klare Unterschiede. Mehr als 62 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen die Arbeit Freude bereitet. Fast 47 Prozent sehen auch die Möglichkeit, zusätzliches Geld zu verdienen. Der dritte häufigste Grund ist, dass die Rente nicht ausreicht.

Finanzielle Bedürfnisse aufgrund niedriger Renten sind besonders bei Arbeitern (50,4 Prozent), Geschiedenen (46,7 Prozent) und Menschen mit Kindern im Haushalt (40,7 Prozent) verbreitet. Dieser Grund wird hingegen selten von Beamten (10,2 Prozent), Angestellten (30,5 Prozent) und Menschen mit hoher Bildung (27,1 Prozent) genannt, wie der Sozialverband berichtet.

Laut der Umfrage ist die Freude an der Arbeit insbesondere für Akademiker (70,8 Prozent), Selbstständige (70,8 Prozent) und Beamte (64,4 Prozent) ein wichtiger Motivationsfaktor für die Arbeit im Rentenalter. Insgesamt geben mehr Menschen in den ostdeutschen Bundesländern an, im Rentenalter aufgrund unzureichender Rente arbeiten zu müssen als im Westen.

Altersarmut dürfe nicht zum persönlichen Versagen werden, betont Bentele. Sie erklärte, dass die Zahlen die Annahme des VdK bestätigen, dass die Möglichkeiten, neben der Rente zu arbeiten, ungleich verteilt sind. Einerseits gibt es Menschen mit hoher Bildung und gut bezahlten Jobs mit weniger körperlicher Belastung. Andererseits gibt es Menschen, die keine gut bezahlten Jobs haben und auf weiteres Arbeiten angewiesen sind. Wer das nicht kann, zum Beispiel wegen Krankheit, Pflege von Angehörigen oder körperlich anspruchsvoller Arbeit, hat das Nachsehen.

Der VdK fordert eine reformierte Grundrente, eine höhere Erwerbsminderungsrente und mehr Rente für pflegende Angehörige. Bentele: "Die Regierung muss dafür sorgen, dass jeder nach dem Renteneintritt eine gute und sichere Rente hat. Nur wer wirklich will, sollte länger arbeiten. Altersarmut darf nicht zum persönlichen Versagen werden."

Die Umfrage zeigt, dass finanzielle Bedürfnisse aufgrund unzureichender Renten bei bestimmten Gruppen, wie Arbeitern, Geschiedenen und Menschen mit Kindern zu Hause, häufiger auftreten. Dies ist bei Beamten, Angestellten und Menschen mit hoher Bildung seltener der Fall.

Obwohl die Freude an der Arbeit für viele ein wichtiger Grund ist, im Rentenalter weiterzuarbeiten, wie bei Akademikern und Selbstständigen, hat nicht jeder diese Möglichkeit aufgrund körperlicher Einschränkungen oder fehlender gut bezahlter Jobs. VdK-Präsidentin Verena Bentele betont, dass Altersarmut nicht als persönliches Versagen angesehen werden sollte und jeder nach dem Renteneintritt eine sichere Rente haben sollte, unabhängig von der Möglichkeit, zusätzliche Stunden zu arbeiten.

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