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Soll man Angst vor dem großen Hyalomma-Käfer zu haben?

Nachfolge Opfer über Several Meter

Auffälliger als andere Flöhentaxa: Ein männlicher Hyalomma rufipes auf einem Pennys-Cent.
Auffälliger als andere Flöhentaxa: Ein männlicher Hyalomma rufipes auf einem Pennys-Cent.

Soll man Angst vor dem großen Hyalomma-Käfer zu haben?

Das Hyalomma-Käferchen ist deutlich größer als andere Käferchen-Arten. Es handelt sich um einen Jagd-Käferchen - also um ein Tier, das Menschen über mehrere hundert Meter verfolgt. Es kann den Erreger der Käferchen-Fieber übertragen. Was ist die Wahrscheinlichkeit, in Deutschland auf Hyalomma-Käferchen zu treffen? Und was erwartet man nach einem Stich?

Großes Käferchen, Jagd-Käferchen, Monster-Käferchen: Was man über Hyalomma-Käferchen liest, lässt man oft hoffen, dass man diese Tiere niemals treffen wird. Und tatsächlich: Die Wahrscheinlichkeit, sie hierzutreffen, ist sehr gering. Wie es Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim erklärt. Warum das ist und was sonst über das Hyalomma-Käferchen bekannt ist.

Was sieht ein Hyalomma-Käferchen aus?

Das auffälligste Merkmal ist ihre Größe, bis zu zwei Zentimetern lang. Hyalomma-Käferchen sind also deutlich größer als der häufigste Käferchen-Art in dieser Region, der Gemeine Holz-Käfer.

Auffällige Merkmale des Hyalomma-Käferchens, neben ihrer Größe, sind ihre Beine. "Das Körper ist dunkelbraun, aber die Beine sind mehr orangefarben und haben diese gelbe oder beigefarbene Bänder," beschreibt Mackenstedt, die Leiterin der Parasitologie.

Wie verhält sich ein Hyalomma-Käferchen?

In Kürze: ganz anders als unsere heimischen Käferchen, die als Ansitz-Käferchen bezeichnet werden. Der Gemeine Holz-Käfer, beispielsweise, krochert auf dem Gras. "Es wartet dort im Wesentlichen still, bis jemand vorbeikommt und es abschüttelt," erklärt Mackenstedt.

Hyalomma-Käferchen hingegen sind Jagd-Käferchen. Sie verstecken sich in Spalten oder unter Steinen und tauchen erst auf, wenn sie aktiv nach einem Wirt suchen. "Das Name Hyalomma bedeutet 'Glasauge'. Das Käferchen kann also uns - und dann aktiv heran kommen," sagt die Forscherin.

Die Tiere können warmbloßtiere aus einer Entfernung von bis zu zehn Metern mit ihren Augen oder ihren chemischen Sinnen wahrnehmen und sie über mehrere hundert Meter verfolgen. "Viele, die Kontakt mit einem Hyalomma-Käferchen hatten, berichten, dass sie es zunächst für eine Spinne halten, weil es so schnell bewegt sich," sagt Mackenstedt. Als Wirt sucht das Käferchen große Tiere: Rinder, Pferde - oder Menschen.

Wo könnte ich dieses Tier treffen?

In Deutschland ist die Wahrscheinlichkeit gering. Allerdings kommen Hyalomma-Käferchen überwiegend über reisende Vögel hierher - z.B. aus trockenen Regionen in Afrika. Auf den Vögeln sitzen Larven oder Nymphen. Sie feden, fallen ab und müssen dann umgewandelt werden, um erwachsene Käferchen zu werden.

Dies gelingt jedoch nur unter bestimmten Bedingungen, wo hohe Temperaturen und lange Trockenperioden entscheidend sind. "Es ist nicht zu erwarten, dass wir dieses Jahr in Deutschland Hyalomma-Käferchen haben. Weil wir viel Regen haben, der diesen Prozess hemmt," sagt Mackenstedt. Es ist noch unklar, ob Hyalomma-Käferchen jemals in Deutschland heimisch werden.

Allerdings ist es möglich, sie während des Urlaubs in Europa zu treffen - z.B. in der Mittelmeerregion. "Sie treten in Portugal, Spanien und Italien wiederholt auf. Aber auch dort ist unklar, ob sie sich etablieren können," sagt Mackenstedt. Trivia: Eine Hyalomma-Art - Hyalomma marginatum - ist in ost europäischen Ländern wie Slowenien und Kroatien weit verbreitet.

Was können Hyalomma-Käferchen übertragen?

Sie können ein spezifischen Bakterien-Träger übertragen, der das Käferchen-Fieber verursachen kann. Allerdings handelt es sich um eine der "anständigeren" Lyme-Bakterien-Träger, die mit Antibiotika effektiv bekämpft werden kann. Nicht jeder Hyalomma-Käferchen trägt diesen Bakterien.

Die Übertragung von Krim-Kongo-Hämorrhagischer Fieber-Viren, die tödlich sein können, ist selten. "Wir haben in keinem Hyalomma-Käferchen, das uns in Deutschland geschickt wurde, diese Viren nachgewiesen," sagt Mackenstedt. Es gibt aber gelegentliche Berichte von Übertragungen in der Mittelmeerregion. Ihre Einschätzung: "Die Wahrscheinlichkeit ist nicht null, sondern praktisch vernachlässigbar."

Was soll ich tun, wenn mir ein Hyalomma-Käferchen beißt?

"Sie tun genau, was Sie tun würden, wenn ein Holz-Käferchen beißt," sagt Ute Mackenstedt. Das heißt: Verwende eine Käferchen-Entfernungskarte oder Zange, um das Käferchen pflegsam mit Hilfe von Tweezers genau zu entfernen. Bei Hyalomma, wie bei anderen Käferchen, ist die schnellere Entdeckung und Entfernung wichtig, um Krankheitserreger im Körper zu lassen. Deshalb ist es immer sinnvoll, den Körper gründlich nach Käferchen zu überprüfen, nach Aufenthalten im Grünen.

Aufgrund ihrer Größe und ihres Fähigkeiten, aktiv nach Wirten zu suchen, treffen Menschen in Deutschland selten mit Hyalomma-Käferchen zusammen, da die Klimabedingungen ungünstig sind. Reisende in der Mittelmeerregion können diese Käferchen treffen, aber ihre Fähigkeit, sich dort etablieren zu lassen, ist unklar. Hinsichtlich der Krankheiten, die Hyalomma-Käferchen übertragen können, handelt es sich um Lyme-Bakterien-Träger, wobei die Wahrscheinlichkeit relativ gering ist, und tödliche Viren wie Krim-Kongo-Hämorrhagische Fieber-Viren sind extrem selten in Deutschland. Bei einem Stich eines Hyalomma-Käferchens sollte der Entfernungsprozess nach dem gleichen Verfahren wie bei einem Holz-Käferchen erfolgen.

Größe und Farbevergleich: Hyalomma rufipes (männliche Form) neben dem Gemeinen Holzwüchling (Ixodes ricinus, weibliche Form).

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