- So kommentierte der euphorische ARD-Reporter Sostmeier den Olympiasieg von Reiter Jung
Am Ende stockt die Stimme, bricht, stottert, piepst. Sie klingt wie eine Mischung aus der animierten Serie "South Park" und Donald Duck. Zwischendrin scheint sie kurz zu versagen: "Freunde, das ist unglaublich, das ist un...", offenbar hatte ARD-Reiterkommentator Carsten Sostmeier in seiner Euphorie das Mikrofon getroffen und sich kurz selbst stumm geschaltet, bevor er euphorisch weiterjubelte: "Freunde! Bravo, bravo, bravo! Wow, was für eine Tour d'honneur der Emotionen, die direkt in unsere Herzen galoppiert". Sostmeier konnte sich nicht mehr halten, als die Goldmedaille von Vielseitigkeitsreiter Michael Jung bestätigt wurde.
Es war ein kurzer, aber großer TV-Moment, den die Zuschauer am Montagnachmittag live bei ARD erlebten und hörten. Sostmeiers Worte waren von der Sorte, über die man noch Jahre später spricht. Sogar Menschen, die sich nicht für Reiterスポーツ interessieren, wurden in diesen Sekunden zu Fans, als könnten sie frisches Heu in den Ställen riechen.
Jung sicherte sich die Goldmedaille im Einzel-Vielseitigkeitsreiten mit einer fehlerfreien Springrunde, eine Leistung, die kein Vielseitigkeitsreiter zuvor geschafft hatte. Auch der letzte Ritt war spannend, denn Jung hatte am Vortag bei seinem Pferd "Chipmunk" im ersten Springen vier Strafpunkte erhalten. Sein Vorsprung auf den Australier Christopher Burton war geschrumpft und die Goldmedaille nicht mehr sicher. Jung musste im letzten Springen fehlerfrei bleiben, um seine Führung zu verteidigen.
Eine Meisterklasse der emotionalen Sportsreportage
Doch Jung, derzeit der beste Vielseitigkeitsreiter der Welt, behielt die Nerven. Nach 60 Sekunden Spannung auf dem Kurs vor der Kulisse des Schlosses Versailles kam der große Moment - und Sostmeier lieferte eine Meisterklasse der emotionalen Sportsreportage. Wenn Vielseitigkeit so populär wäre wie Fußball, würde Sostmeiers Leistung jetzt in einer Atemzug genannt werden mit Herbert Zimmermanns legendärer Kommentierung des WM-Finales 1954.
"Oh Freunde, unser Puls braucht jetzt einen Tag, vielleicht sogar zwei, um nach so etwas wieder runterzukommen", sagte ein emotionaler Sostmeier, der seit den frühen 90ern Reiterスポーツ kommentiert. Für viele ist der 64-Jährige bereits eine Kultfigur. Profis und Social Media feiern ihn schon lange als "Pferdeflüsterer".
Aber man sollte eher von einem "Vielseitigkeits-Pferdeflüsterer" sprechen. Sostmeiers Fachkenntnis ist legendär. Er ist einer dieser Kommentatoren, denen man einfach gerne zuhört, weil er mit Leidenschaft und Kompetenz einen Sport und seine Besonderheiten vermittelt. Beim Zuhören fühlt man sich plötzlich wie ein Experte, auch wenn man noch nie auf einem Pferd gesessen hat. Plötzlich fühlen sich Springen und Dressur nah an. Das ist die große Kunst.
In seiner Euphorie nannte Sostmeier den Goldmedaillengewinner Jung den "König der Vielseitigkeit von Versailles" und fügte hinzu: "Du schreibst Olympische Reitergeschichte. Gratulation, ich nehme meinen Hut, oder besser gesagt, meine Kopfhörer, vor dieser Leistung ab". Das Kompliment gilt auch Sostmeier, der in Versailles einen großen Olympischen Moment lieferte.
Der Olympiasieg von Vielseitigkeitsreiter Michael Jung war der Höhepunkt von Sostmeiers Kommentaren an diesem Tag, eine Leistung, die potenziell als ikonisch in der Reiterスポーツ-Kommentierung betrachtet werden könnte. Nach seinem emotionalen Ausbruch acknowledged Sostmeier bescheiden: "Mein Puls braucht jetzt einen Tag, vielleicht sogar zwei, um nach so etwas wieder runterzukommen."