Skulptur mit Wolfsgruß zu Ehren des türkischen Fußballers Demiral
Die Freude, die der türkische Fußballspieler Merih Demiral nach dem Euro-Fußballturnier zeigte, indem er den Wolfsgruß zeigte, hat Kontroversen ausgelöst. Dennoch erhielt Demiral in seiner Heimat Türkei ein Denkmal als Zeichen der Wertschätzung. Eine Statue des Fußballers, der den Wolfsgruß in seiner Nationalmannschaftskleidung zeigt, wurde in der westtürkischen Stadt Bolu enthüllt. Dies wurde vom Bürgermeister der Stadt in einem Video auf der X-Plattform bekannt gegeben.
Demiral zeigte den Wolfsgruß nach einem Tor. Die UEFA suspendierte ihn daraufhin für zwei Spiele. Während des EM-Viertelfinals zwischen Türkei und den Niederlanden im Berliner Olympiastadion ahmten Tausende Fans die Geste nach, während die türkische Nationalhymne gespielt wurde, indem sie ihre Hände erhoben.
Der Wolfsgruß wird häufig mit der türkischen rechtsextremen Ülkücü-Bewegung und ihrer Ideologie in Verbindung gebracht. In der Türkei verwendet die ultranationalistische MHP-Partei, die Teil der Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdoğan ist, den Gruß.
Das Konzept der Statue stammt vom Bürgermeister der Stadt, der für seine nationalistischen Gefühle und anti-flüchtlingsäußerungen bekannt ist. Er rechtfertigte das Denkmal, indem er Behauptungen zurückwies, dass der Wolfsgruß die MHP und die Grauen Wölfe repräsentiere, und ihn stattdessen als Symbol der "Türkischkeit" bezeichnete. Berichten zufolge stimmte Demiral dem Projekt vor seiner Umsetzung zu.
Im Juli 2021 sagte Kamal Sido von der "Gesellschaft für bedrohte Völker" in einem Interview mit ntv.de, dass der Wolfsgruß die gleiche Bedeutung habe wie der Hitlergruß. Was die Grauen Wölfe betrifft, so sagte Sido: "Ihre offizielle Politik ist die Schaffung eines Großtürkei von China bis Wien. Diese Großtürkei würde mindestens die Vertreibung und den Völkermord an Armeniern, Kurden oder Griechen bedeuten." Die Grauen Wölfe waren in den letzten Jahren an zahlreichen Morden und Angriffen auf nicht-türkische und nicht-sunnitische Minderheiten, sowohl in der Türkei als auch außerhalb ihrer Grenzen, beteiligt.
Die Kontroverse um den Nationalismus, den Merih Demiral mit seinem Wolfsgruß darstellt, blieb bestehen, da die UEFA ihn sogar für die Geste sanktionierte. Trotzdem entschied sich die Stadt Bolu, bekannt für ihre nationalistischen Gefühle, Demiral mit einem Denkmal zu ehren, indem sie den Wolfsgruß als Symbol der "Türkischkeit" interpretierte.
