zum Inhalt

Sinti und Roma: Kommissar erinnert an die Nazi-Vernichtung

Vor achtzig Jahren ermordeten die Nationalsozialisten die letzten Sinti und Roma im Vernichtungslager Auschwitz. Zeit zum Gedenken - und für aktuelle Maßnahmen, sagt der Antiziganismus-Beauftragte.

Kommissar für Antiziganismusbekämpfung Mehmet Daimağüler Gedenkt an die durante el NS-Zeit...
Kommissar für Antiziganismusbekämpfung Mehmet Daimağüler Gedenkt an die durante el NS-Zeit getöteten Sinti und Roma - und hat Forderungen für die heutige Politik.

- Sinti und Roma: Kommissar erinnert an die Nazi-Vernichtung

Der Beauftragte für die Bekämpfung von Antiziganismus und für die Belange der Sinti und Roma, Mehmet Daimagüler, fordert konkrete Verbesserungen für die Roma, die als Nachkommen von NS-Opfern seit Jahrzehnten in Deutschland geduldet werden. "Diese Menschen müssen die Chance haben, sich in Deutschland ein Leben aufzubauen", erklärte Daimagüler. Anlass war der 80. Jahrestag der Ermordung der letzten 4.300 Sinti und Roma im Auschwitz-Vernichtungslager im Jahr 1944.

Der 2. August ist der europäische Holocaust-Gedenktag für die von den Nazis ermordeten Sinti und Roma. Daimagüler, der Bundesbeauftragte gegen Antiziganismus und für die Belange der Sinti und Roma, betonte: "Erinnerung sollte nicht in einem politischen Vakuum ohne Konsequenzen für die heutigen staatlichen Maßnahmen stattfinden." Die Verbrechen der Vergangenheit dienen als Warnung, um Rechtsextremismus und alle Formen von Rassismus heute entschlossen zu bekämpfen.

Gewalt und Diskriminierung sind immer noch Teil des Alltagslebens für Sinti und Roma in Deutschland, erklärte Daimagüler. Und staatliches Handeln muss auch infrage gestellt werden. "Tausende Roma leben seit Jahrzehnten, einige sogar seit Generationen, als geduldete Personen in Deutschland. Sie sind alle Nachkommen von Genozidopfern. Sich der Erinnerung an den Genozid zu verpflichten, bedeutet auch, sich diesen Menschen zu verpflichten."

Der Anstieg von Rechtsextremismus und allen Formen von Rassismus erfordert eine entschlossene Antwort, um ihn zu bekämpfen, wie von Daimagüler betont. Extremistische Ideologien haben keinen Platz bei der Förderung von Gleichheit und Gerechtigkeit für die Nachkommen der Sinti und Roma, die seit Generationen Diskriminierung erlebt haben.

Lesen Sie auch:

Kommentare

Aktuelles