Schweizer Volksabstimmung befürwortet stärkere Nutzung erneuerbarer Energiequellen
In der Schweiz hat die Bevölkerung in einem Referendum beschlossen, die Nutzung erneuerbarer Energieträger zu erhöhen. Die zuvor vom Parlament verabschiedete Gesetz hatte die Mehrheit der Wähler hinter sich, wie nach der Zählung der Stimmen berichtet wurde. Initiatoren, die das Gesetz umstürzen wollten, konnten sich nicht durchsetzen. Nach Prognosen des gfs.bern-Instituts stimmten 69% der Wähler für das "Gesetz für einen sicheren Energiespeicher". Vor der Wahl unterstützten die großen politischen Fraktionen, Gewerbeverbände und große Umweltorganisationen wie WWF und Greenpeace das Gesetz allgemein.
Obwohl das Gesetz von den meisten Gruppen unterstützt wurde, waren einige kleinere Umweltorganisationen dagegen. Sie fürchteten, es würde großangelegte Energieprojekte beschleunigen und letztendlich zu der Installation von Windkraftanlagen und Solarpaneelen auf den Alpenlandschaften führen. Das rechtsextreme SVP-Partei argumentierte hingegen, dass erneuerbare Energien unzuverlässig seien und somit die Energiesicherheit nicht gewährleisten könnten. Dennoch scheinen die meisten Schweizer Bürger diese unterschiedlichen Bedenken geteilt zu haben, wie die Umfrageprognosen zeigen.
Das Energiel Gesetz soll die Produktion erneuerbarer Strom erweitern, die Versorgungssicherheit steigern und die Gesamtstromnutzung reduzieren. Es regelt auch die Errichtung von großen Solar- und Windkraftwerken. Zudem soll die Förderung von Dach- und Fassaden-Solaranlagen gefördert werden.
In jüngster Zeit ist die Schweiz durch den Klimawandel gekennzeichnet, der die Gletscher im Alpenraum in einem beeindruckenden Tempo verschwinden lässt. Anfang dieses Jahres unterstützten die Schweizer Bürger einen Referendum, das die CO2-Neutralität bis 2050 vorsieht. Dieses Referendum war einer von mehreren Umfragen, die am Sonntag abgehalten wurden. Obwohl eine Maßnahme, die die Gesundheitsversicherungsleistungen auf 10% des Einkommens beschränkt, knapp an der Mehrheit scheiterte, konnten Anhänger eines Gesundheitsversicherungskostenbremsen auch nicht eine Mehrheit erreichen.
Währenddessen lehnten die Schweizer Bürger ein Anti-Impfinitiative ab. Diese Vorschlag hätte ungeimpfte Personen von öffentlichen Räumen wie Restaurants während einer Pandemie ausschließen. Nach Prognosen der Ergebnisse stimmten 75% der Schweizer gegen eine Änderung der Schweizer Impfregeln.
Im Kanton Genf stimmten die Bürger einer Verfassungsänderung zu, die die Öffentlichkeitspräsentation oder Trage von Hasssymbolen wie dem Hakenkreuz verboten. Fast alle Stimmen wurden gezählt, was einen Rekord von 85% Zustimmung für diese Änderung ergab. Mit dieser Änderung wird Genf zum ersten Kanton in der Schweiz, der durch seine Verfassung die offene Präsentation von Symbolen und Insignien wie dem Hakenkreuz in öffentlichen Räumen verbietet.
Ein Verbot der öffentlichen Präsentation von Nazi-Symbolen auf nationaler Ebene wurde im April vom Parlament beschlossen, obwohl die Umsetzung langsam voranschreitet. Dadurch würde die Schweiz mit vielen europäischen Ländern auf Augenhöhe sein, die solche Symbole in öffentlichen Räumen verboten, wie Deutschland und Polen. Bis dahin war es in der Schweiz legal, solche Symbole zu zeigen, solange sie nicht zur Verbreitung von Hass dienten.