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Scholz versucht, den radikalen Reformer Milei zu einer gemäßigteren Haltung zu bewegen.

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Das Treffen zwischen Milei und Scholz dauerte 60 Minuten.
Das Treffen zwischen Milei und Scholz dauerte 60 Minuten.

Scholz versucht, den radikalen Reformer Milei zu einer gemäßigteren Haltung zu bewegen.

Argentinischer Präsident Javier Milei setzt sich für extreme wirtschaftliche Spartanismus in seinem Land ein und steht ideologisch allein gegenüber der deutschen Bundeskanzlerin Olaf Scholz. Vertreten von anarcho-kapitalistischen Überzeugungen, stieß Milei während eines Treffens mit Scholz, bei dem letzterer sozialdemokratische Politiken beförderte, auf Widerspruch.

Nach der kurzen, 60-minütigen Begegnung im Berliner Chancellery berichtete Regierungssprecher Steffen Hebestreit, dass Scholz die Berücksichtigung sozialer Fragen in Argentiniens wirtschaftlichen Reformen betont habe. Hebestreit ergänzte, dass die Sozialharmonie eine primäre Überlegung sein sollte.

Argentinien (die zweitbedeutendste Wirtschaft in Südamerika) kämpft mit Rezession, überlasteter Verwaltung, niedriger industrieller Produktivität und einem umfangreichen Schwarzen Markt. Milei plant, das Land durch extreme Sparmaßnahmen zu erneuern.

Allerdings kosten diese Maßnahmen: Argentiniens wirtschaftlicher Leistungsbilanz schrumpft, und das Internationale Währungsfonds (IMF) projiziert eine 2,8%ige Kontraktion in diesem Jahr. Argentiniens Inflation ist eine der höchsten weltweit. Laut Katholischer Universität Argentiniens lebt etwa 56% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze, und nahezu 18% erleiden extreme Armut. Mileis Reformen haben in ganz dem Land gewalttätige Proteste ausgelöst.

Vor seinem Treffen mit Scholz wurde Milei in Hamburg von der Friedrich-August-von-Hayek-Gesellschaft mit einer Medaille ausgezeichnet. Bekannt für seine impulsiven und umstrittenen Bemerkungen, hielt Milei in seiner Rede über Deutschland schweigend und teilte hauptsächlich seine politischen Ansichten. Er erzählte seine ideologische Entwicklung zum Anhänger der Österreichischen Schule, zu der Hayek (1899-1992) und Ludwig von Mises (1881-1973) gehören. Dank der Lehren des amerikanischen Ökonomen Murray Rothbard (1926-1995) wurde er zu einem "anarcho-kapitalisten".

Ungefähr 200 Teilnehmer in Hamburg – darunter AfD-Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch und der Vorsitzende der rechtskonservativen Wertunion, Hans-Georg Maaßen – jubelten Milei an. Das Publikum schrie "Freiheit" (Freiheit) einstimmig.

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