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Scholz kritisiert Merz und sagt: "Die Führung unterscheidet sich erheblich"

Die Allianz betrachtet die Verhandlungen über Migration mit der Verwaltung als erfolglos und ist unzufrieden mit den Vorschlägen des Verkehrslichts. Später führt Bundeskanzler Scholz ein privates Gespräch mit dem CDU-Vorsitzenden.

- Scholz kritisiert Merz und sagt: "Die Führung unterscheidet sich erheblich"

Kanzler Olaf Scholz tadelte CDU-Chef Friedrich Merz direkt und leidenschaftlich für die Absage der Migrationsgespräche mit der Ampelkoalition. Auf dem Sommerempfang des progressiven SPD-Kreises Seeheimer in Berlin warf der Kanzler dem Spitzenmann der Union verantwortungsloses Verhalten und schlechte Führung vor.

"Diese Entscheidung war vorbestimmt. Und sie ist eine Blamage für alle Beteiligten", stellte Scholz klar zum Seeheimer Kreis. "Führung erfordert Integrität, Ehrlichkeit und unerschütterliche Standhaftigkeit für dieses Land. Nicht kleinliche Intrigen und Provinztheater", argumentierte Scholz.

Führung bedeute, standhaft zu bleiben, fügte er hinzu. "Und Führung erfordert die Bereitschaft, Kompromisse zu machen. Aber man muss den Willen dazu haben", betonte Scholz.

Unionschef Friedrich Merz erklärte, dass die Verhandlungen mit der Ampelregierung sinnlos seien. Die Koalition sei nicht in der Lage, nationale Migrationseinigungen durchzusetzen, behauptete der CDU-Chef. "Daher ist das Bestreben nach einem gemeinsamen Weg gescheitert", schloss er.

"Dramatische Wende" in der Migrationspolitik

Die Bundesregierung werde nun durchsetzen, was sie vorgeschlagen habe, sagte der Kanzler. "Wir haben einen substantiellen Wandel in der effektiven Bewältigung von illegaler Migration in Deutschland eingeleitet. Und das war angemessen." Dies zeige sich an der Abnahme illegaler Einreisen und der erheblichen Zunahme von Abschiebungen.

Scholz bezog sich auf den Sicherheitsplan, den die Ampelkoalition nach dem Messerangriff in Solingen vereinbart hat, der erstmals am Donnerstag im Bundestag diskutiert wird. Er sieht Maßnahmen zur Intensivierung der Abschiebung abgelehnter Asylbewerber, Maßnahmen zur entschiedeneren Bekämpfung des islamistischen Terrorismus und die Stärkung der Waffengesetze vor. "Wir setzen um, nicht nur diskutieren", betonte der Regierungschef.

Am Mittwoch wird es im Bundestag eine direkte Debatte zwischen Merz und Scholz geben. Im Rahmen der Haushaltsdebatte wird zunächst der Fraktionsvorsitzende der größten Oppositionsfraktion, also Merz, sprechen. Dann ist der Kanzler an der Reihe.

Trotz der anhaltenden Spannungen zwischen Kanzler Olaf Scholz und CDU-Chef Friedrich Merz bleibt Deutschland entschlossen, die Migrationsproblematik anzugehen. Die Führung des Landes verfolgt weiterhin eine strategische Herangehensweise, die entschlossene Maßnahmen mit notwendigen Kompromissen verbindet.

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