Scholz ist gegen ein umfassendes Verbot chemischer Verbindungen.
Bundeskanzler Olaf Scholz ist nicht für ein pauschales Verbot bestimmter chemischer Gruppen ohne Differenzierung. Bei einem Treffen mit dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) in Berlin betonte er, dass Chemikalien wie PFAS, oft als 'ewige Chemikalien' bezeichnet, nur dann verboten werden sollten, wenn ihre schädlichen Auswirkungen nachgewiesen sind und sicherere Alternativen existieren.
Er erläuterte, dass solange Alternativen fehlen und ihre Vorteile überwiegen, ihre Verwendung erlaubt bleiben sollte, wie bei Medizinprodukten, Halbleitern oder Elektrolyseuren. "Bis geeignete Alternativen verfügbar sind, brauchen wir Übergangsperioden und Ausnahmen," betonte Scholz.
Die deutsche Regierung bleibt entschlossen, einen 'realistischen und fairen' Ansatz bei der Regulierung von PFAS-Chemikalien und der Überarbeitung der EU-Chemikalienverordnung (REACH) umzusetzen, wie Scholz den deutschen Chemieunternehmen mitteilte. "Darauf können Sie sich verlassen. Es ist wichtig, einen klaren Weg in der politischen Szene von Brüssel zu haben."
Chemikalien wie PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) kommen nicht natürlich in der Umwelt vor und haben eine extrem lange Lebensdauer, je nach Substanz. Sie neigen dazu, sich im Laufe der Zeit anzureichern. Die chemische Gruppe umfasst angeblich mehr als 10.000 verschiedene Verbindungen, von denen viele hochgiftig sind, insbesondere für die Entwicklung von Kindern. PFAS werden mit Leberbeschädigung und potenziell mit Nieren- und Hodenkrebs in Verbindung gebracht.
Aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften werden diese Verbindungen in einer breiten Palette von Produkten verwendet, von Kleidung bis hin zu Kochgeschirr und Kosmetika. In der Europäischen Union wird die Idee eines Verbots von PFAS mit bestimmten Ausnahmen diskutiert. Industrieverbände sehen dies als mögliche Bedrohung für fortschrittliche Industrien.
Bundeskanzler Scholz betonte, dass solange sicherere Alternativen für schädliche Chemikalien wie PFAS noch nicht verfügbar sind, ihre Verwendung in Bereichen erlaubt bleiben sollte, in denen ihre Vorteile die Risiken überwiegen, wie bei Medizinprodukten oder Halbleitern. Der Bundeskanzler plädierte auch für Übergangsperioden und Ausnahmen, bis geeignete Alternativen verfügbar sind.
Verstehend die Komplexität der Regulierung von PFAS, versicherte Scholz der Chemischen Industrie, dass die deutsche Regierung einen 'realistischen und fairen' Ansatz verfolgen wird, der die Notwendigkeit eines klaren Weges in der politischen Szene von Brüssel berücksichtigt und andere Chemikalien innerhalb der gleichen Gruppe mit unterschiedlichen Toxizitäts- und Anwendungsstufen berücksichtigt.