Scholz drängt auf eine schnellere Entwicklung erneuerbarer Energiequellen
Anlässlich der Weltklimakonferenz forderte Bundeskanzler Olav Scholz eine Verdreifachung der weltweiten Kapazitäten für erneuerbare Energien bis 2030. Scholz sagte, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien zwar voranschreite, aber noch nicht in dem notwendigen Tempo.
Vor einer Plenarsitzung auf der Weltklimakonferenz in Dubai forderte Bundeskanzler Olaf Scholz einen weltweiten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas. "Wir müssen jetzt den festen Willen zeigen, aus den fossilen Energieträgern auszusteigen - vor allem aus der Kohle. Dazu können wir auf dieser Klimakonferenz die Segel setzen", sagte der SPD-Politiker in seiner Rede.
Noch in diesem Jahrzehnt sei es möglich, die klimaschädlichen Treibhausgasemissionen so weit zu reduzieren, dass das 2015 in Paris vereinbarte 1,5-Grad-Ziel erreicht werde, sagte Scholz. "Aber die Wissenschaft ist ganz klar: Wir müssen trotz geopolitischer Spannungen Gas geben", sagte er und bezog sich dabei auf die Kriege im Gazastreifen und in der Ukraine, die ebenfalls ein zentrales Thema der Klimakonferenz waren. Scholz betonte, dass der Klimawandel "die große globale Herausforderung unserer Zeit" bleibe.
Aber alle notwendigen Mittel, um diese Herausforderung zu meistern, sind bereits vorhanden. "Die Technik ist da: Windkraft, Photovoltaik, elektrische Antriebe, grüner Wasserstoff." Deutschland treibe diese Entwicklungen voran. "Als erfolgreiche Industrienation wollen wir bis 2045 klimaneutrales Leben und Arbeiten erreichen", sagte er.
"Rhetorische Perfektion "
Scholz rief die fast 200 Länder, die sich bis Mitte Dezember in Dubai treffen werden, dazu auf, sich für die Energiewende einzusetzen. "Lassen Sie uns den Ausbau der erneuerbaren Energien zu einer Top-Priorität der globalen Energiepolitik machen!" Er schlug insbesondere vor, sich auf zwei verbindliche Ziele zu einigen, auf die sich die G20-Industrieländer bereits geeinigt haben: zum einen die Verdreifachung des Ausbaus der erneuerbaren Energien bis 2030 und zum anderen die Verdoppelung der Energieeffizienz.
Jan Kowalzig, Klimaexperte bei der Entwicklungsorganisation Oxfam, kommentierte die in deutscher Sprache gehaltene Rede mit den Worten: "Sie ist perfekt formuliert, aber man kann sie auch anders inspirieren". Das wird eine Klimakonferenz nicht inspirieren. Leider passt die Politik der Bundesregierung nicht zum Ausstieg aus den fossilen Energieträgern: Die Bundesregierung baut neue fossile Infrastruktur für den Import von Flüssiggas (LNG) und verstößt damit gegen das Pariser Abkommen und untergräbt gleichzeitig das Klima. Klimaschutzgesetz. "Die Finanzministerin schweigt klugerweise".
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Quelle: www.ntv.de