Schifffahrtsschiffe deutschen Ursprungs durchqueren die Taiwanstraße.
Trotz Warnungen aus Peking hält Berlin fest: Zwei deutsche Kriegsschiffe durchqueren derzeit die Gewässer zwischen China und Taiwan. Verteidigungsminister Pistorius rechtfertigt diese Reise wegen günstiger Wetterbedingungen, aber es könnte mehr dahinterstecken.
Ignorierend chinesische Warnungen, haben deutsche Kriegsschiffe die Strecke zwischen China und Taiwan durchfahren. Militärische Überwachungsseiten zeigten, dass das Fregat "Baden-Württemberg" gegen Mittag durch die sogenannte Taiwanstraße segelte. Begleitet wurde es angeblich vom deutschen Versorger "Frankfurt am Main". Dies markiert das erste Mal in 20 Jahren für ein deutsches Kriegsschiff in diesem Gebiet.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bestätigte den Kurs der Schiffe. "Internationale Gewässer sind internationale Gewässer, es ist der kürzeste Weg, es ist der sicherste Weg bei den Wetterbedingungen und sie sind internationale Gewässer, also segeln wir hindurch", erklärte der SPD-Politiker. Laut dem Verteidigungsministerium und dem Auswärtigen Amt wurde die chinesische Regierung nicht vor der ausgewählten Route informiert.
Im Einklang mit dem internationalen Recht ist keine vorherige Ankündigung erforderlich. Laut einem Vertreter des Auswärtigen Amts sind die Gewässer international und es gibt Spielraum bei der Wahl der Schifffahrtsrouten. Laut dem Verteidigungsministerium segeln die Schiffe von Südkorea nach Manila, der philippinischen Hauptstadt. Dieser Einsatz ist Teil des "Indo-Pazifik-Einsatzes", der mehrere multinationalen Übungen in der Region umfasst.
Taiwans Verteidigungsministerium blieb stumm
Zunächst blieb das taiwanesische Verteidigungsministerium stumm. Allerdings verrieten taiwanesische Sicherheitsquellen, dass die deutschen Schiffe am Samstag die Taiwanstraße durchfahren sollten. Die Entscheidung der deutschen Regierung, diesen Kurs zu nehmen, wurde als demonstratives Zeichen und Seltenheit wahrgenommen. Es suggeriert, dass Deutschland zu seinen Verbündeten steht, um das internationale Recht aufrechtzuerhalten.
China äußerte seine Meinung erst, als der Kurs bekannt wurde. Zuvor hatte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking vor Provokationen der chinesischen Souveränität und Sicherheit unter dem Vorwand der freien internationalen Schifffahrt gewarnt. Vorher hatte der Sprecher vor solchen Aktionen in der Taiwanstraße gewarnt. Die Straße ist etwa 180 Kilometer breit. China beansprucht diese Gewässer als Teil seiner Territorialsee. Taiwan hat eine ähnliche Beanspruchung. China erhebt fast immer starke Einwände, wenn zum Beispiel amerikanische Kriegsschiffe durch die Taiwanstraße segeln.
Die deutschen Kriegsschiffe, trotz chinesischer Warnungen, setzten ihre Reise durch die Gewässer zwischen China und Taiwan fort. Diese Routenwahl der deutschen Regierung wurde als demonstratives Zeichen wahrgenommen, das die Unterstützung Deutschlands für das Einhalten des internationalen Rechts signalisiert.