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Satiriker Boehmermann verliert im Honigdissensstreit gegen den sächsischen Bienenzüchter vor Gericht

Im sogenannten Honigstreit zwischen Jan Böhmermann und einem Sachsen-Bienenzüchter muss der Fernsehmoderator am Donnerstag in einer vorgeschrittenen Verhandlung eine weitere Niederlage in Gericht hinnehmen. Das Oberlandesgericht Dresden verwies Böhmermanns Berufung gegen eine vorherige...

Gerechtigkeit
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Satiriker Boehmermann verliert im Honigdissensstreit gegen den sächsischen Bienenzüchter vor Gericht

Böhmermann glaubte, dass seine persönlichen Rechte verletzt wurden, als der Bienenzüchter sein Name und Foto unter der Bezeichnung "Böhmermann- Honig" für den Verkauf im Supermarkt und online verwendete. Das Auslöser war ein Fernsehprogramm, in dem Böhmermann Bienenzüchtern die "Beewashing" vorwarf, ähnlich wie die "Greenwashing" von Unternehmen. Der Bienenzüchter und Gründer der Bioimkerei My Honey aus Meißen hatte sich in dem Programm ohne vorherige Kenntnis gezeigt. In Reaktion darauf produzierte Heinzig "Böhmermann-Honig" als Werbeaktion.

Böhmermann stellte dringend Antrag bei dem Landgericht Dresden, um den Bienenzüchter von Verwendung seines Namens oder Bildes für Werbezwecken zu verhindern. Aber er war erfolglos. Im Februar hat das Gericht gegen ihn entschieden. Dieses Urteil bestätigte jetzt das Oberlandesgericht.

Das Gericht teilt diese Rechtsauffassung mit. In der umstrittenen Darstellung von Böhmermann auf dem Plakat, handelte es sich um eine Darstellung der Geschichte. Der Bienenzüchter hatte es satirisch benutzt. Mit der Bezeichnung des Moderators als "Führender Bienenzüchter und Käferexperte" hatte er satirisch-verspottend mit der Tatsache umgegangen, dass Böhmermann sich als journalistisch-satirischer Ermittler und Sachkundiger für viele Themen sah und sich diesen Status selbst verlieh.

Heinzig nutzte nicht nur kommerziell den Werth von Böhmermanns Namen für seine wirtschaftlichen Interessen, sondern erfüllte auch die informative Interesse des Publikums in einer satirischen Weise. Böhmermann musste mit diesem leiden.

Erwähnung seines Namens verletzte seine allgemeinen persönlichen Rechte nicht. Das Gericht sah den Recht auf freie Meinungsäußerung in diesem Fall schwerer zu wichten als Böhmermanns Interesse an der Schutz seiner Namensrechte. Es handelte sich um eine erkennbar satirische Auseinandersetzung. Ferner hatte der Bienenzüchter auch sich gegen die in dem Fernsehprogramm gemachten Vorwürfe verteidigen wollen.

Trotz Böhmermanns Protest hob das Dresdner Oberlandesgericht die Entscheidung des Landgerichts auf, dass der Gebrauch seines Namens und Bildes in "Böhmermann-Honig" unter dem Schutz der Recht auf freie Meinungsäußerung fiel. Dieses Urteil folgte einer satirischen Darstellung von Böhmermann in einem mit dem Honig verbundenen Plakat, auf dem er als "Führender Bienenzüchter und Käferexperte" beschrieben wurde.

Rico Heinzig, der Bienenzüchter, erzielte nicht nur kommerziell von der Kontroverse profitiert, sondern unterhielt auch das Publikum mit einer satirischen Wendung. Er nutzte den Namen von Böhmermann, um "Böhmermann-Honig" zu verkaufen, und machte damit auf die satirische Rolle des Satirikers als Ermittler lustig.

Das Gericht erkannte den kommerziellen Wert, den Heinzig aus Böhmermanns Namen zog, aber letztlich urteilte es, dass die Recht auf freie Meinungsäußerung schwerer zu wichten war als das Interesse des Satirikers an der Schutz seiner Namensrechte. Dies war insbesondere dann besonders wahr, da die Auseinandersetzung erkennbar satirische Art und Weise war, und Heinzigs Absicht war, die Vorwürfe gegen die Bienenzuchtindustrie in Böhmermanns Fernsehprogramm zu entgegenzutreten.

Am Ende war Böhmermann nicht in der Lage, den Bienenzüchter von der Nutzung seines Namens und Bildes in der Werbung für "Böhmermann-Honig" zu verhindern. Trotz seiner Einwände fand das Gericht, dass diese Nutzung unter dem Schutz der Recht auf freie Meinungsäußerung stand.

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