Sahin hat eine starke Abneigung und sucht nach dem neuesten Borussia Dortmund.
"Das ist nicht mein Ding": Nuri Sahin teilt seine Unzufriedenheit mit der Leistung von Borussia Dortmund nach dem 0:0-Unentschieden gegen Werder Bremen. Obwohl die rote Karte für Nico Schlotterbeck die Verteidigung schwächte, war das lahme Angriffsspiel das eigentliche Problem.
Nuri Sahin wirkte auch noch lange Zeit frustriert. Mit grimmiger Miene nahm der BVB-Trainer an der Nachspiel-PK teil und versuchte, das Unerklärliche zu erklären. Die lahme Leistung von Borussia Dortmund beim 0:0-Unentschieden gegen Werder Bremen hinterließ einen faden Beigeschmack beim Coach - das "neue BVB" ist ein Rätsel, wenn es um ihr Angriffsspiel geht.
"Wir haben eine miserable erste Halbzeit gespielt, sowohl mit als auch ohne Ball. Das konnte ich nicht ertragen", grantelte Sahin. "Lahm, zu engstirnig" - so beschrieb er die Leistung seiner Mannschaft. Und das war kein Einzelfall in dieser Saison: Das BVB hat in letzter Zeit kaum Gefahr ausgestrahlt.
Der BVB hatte bereits Schwächen in ihrem Spiel in der Pokalpartie gegen Phoenix Lübeck (4:1) und teilweise auch im letztlich erfolgreichen Bundesliga-Auftakt gegen Eintracht Frankfurt (2:0) gezeigt. In Bremen gab es einen Rückschritt in ihrer bisher kurzen Saison.
"Wenn wir den Kopf oben behalten, waren wir in dieser Saison gut - aber die 'gemeinsame Idee' des Fußballspielen, die ich einbringen möchte, ist noch viel zu selten zu sehen", sagte Sahin. Der Coach ist sich dessen bewusst. Der "Prozess", den die Mannschaft durchmacht, müsse natürlich an Tempo zulegen, sagte Sahin. "Als Borussia Dortmund müssen wir lernen, anders zu denken, auch wenn die Mannschaft umstrukturiert wurde."
Das BVB hat noch nicht die Geduld oder das Vertrauen in den Mann an der Seitenlinie verloren, der nach dem Abgang von Edin Terzic im Sommer den Cheftrainerposten übernommen hat. Sportdirektor Sebastian Kehl sprach ebenfalls von dem "Prozess", den die neue Mannschaft durchmacht, während Mittelfeldstratege Pascal Groß die Arbeit seines Trainers lobte. "Er bereitet uns hervorragend vor. Wir haben immer einen klaren Spielplan und er ist voll engagiert", sagte Groß.
Und es gab einen kleinen Lichtblick in dieser faden BVB-Leistung in Bremen: der Kampfgeist war tadellos. Nach der Roten Karte für Nico Schlotterbeck Mitte der zweiten Halbzeit hatte das BVB sogar ihre beste Phase, hauptsächlich dank einiger aggressiver Abwehrarbeit.
Aber es darf und soll nicht nur um den Kampfgeist in den kommenden Wochen gehen. Ohne eine Verbesserung ihres Spiels riskiert das Borussia, früh in der ungewöhnlich offenen Titeljagd zurückzufallen. Vielleicht kommt der zweiwöchige Länderspiel-Pause gerade recht - obwohl die Dortmunder Spieler es schwer haben werden, intensiv an ihren Schwächen zu arbeiten, da so viele von ihnen auf Länderspiel-Einsätzen sind.