- Russland und der Westen lassen 26 Gefangene frei <unk> Türkei koordiniert
Neueste Meldungen deuten darauf hin, dass ein großangelegter Gefangenenaustausch zwischen Russland und westlichen Staaten kurz bevorsteht. Die Anzeichen mehren sich. Mehrere US-Medien berichten unabhängig voneinander, dass der "Wall Street"-Journalist Evan Gershkovich, der in Russland wegen Spionage verurteilt wurde, durch den Austausch freikommen könnte. Auch die Freilassung des ehemaligen US-Soldaten Paul Whelan wird gemeldet, wie der US-Sender CNN berichtet.
Insgesamt sollen 13 Personen nach Deutschland, drei in die USA und zehn für Russland ausgetauscht werden. weder Russland noch die USA haben den Vorgang bisher bestätigt.
Erste Anzeichen für den Gefangenenaustausch zeigten sich in den letzten Tagen mit der Überstellung von Häftlingen aus russischen Gefängnissen. Die Todesstrafe gegen den Deutschen Rico K. in Belarus und seine schnelle Begnadigung durch Präsident Alexander Lukashenko haben Spekulationen genährt, dass der größte Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen seit dem Ende des Kalten Krieges bevorstehen könnte.
Türkei soll den Austausch koordinieren
Das türkische Geheimdienst hat dann mitgeteilt, dass der Austausch am Donnerstag stattfinden und von ihnen koordiniert werden soll.
Das "Spiegel"-Magazin berichtet, dass gegen Mittag Flugzeuge sowohl von Russland als auch von Deutschland in Richtung Ankara gestartet seien. Das Flugzeug aus Moskau soll den US-Journalisten Gershkovich transportieren. Das Flugzeug aus Deutschland soll den sogenannten Tiergarten-Mörder Wadim Krassikow tragen, der in Deutschland im Dezember 2021 wegen des Mordes an einem tschetschenisch-georgischen Dissidenten im Berliner Tiergarten zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.
Russland schweigt zu Freilassungen
Wladimir Putin hat mehrfach seine Bereitschaft für einen Austausch bekundet. Der Kreml-Chef wird kritisiert, politische Gefangene als Geiseln zu verwenden, um Russen aus westlichen Gefängnissen zu befreien. In den letzten Tagen haben sich die Anzeichen verdichtet, dass ein Austausch bevorstehen könnte.
Der Kreml hat sich bisher zu einem möglichen Gefangenenaustausch mit dem Westen nicht geäußert. "Ich habe noch keine Kommentare dazu", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag in Moskau. Spekulationen kursieren derzeit über einen Gefangenenaustausch, der in den kommenden Tagen oder sogar Stunden stattfinden könnte. Er könnte US-Bürger, die in Russland inhaftiert sind, sowie russische Oppositionsfiguren von russischer Seite umfassen.
Die Europäische Union zeigt Interesse am potentiellen Gefangenenaustausch. Einige EU-Beamte äußern die Hoffnung, dass er einen positiven Präzedenzfall für zukünftige diplomatische Verhandlungen setzen könnte. Der EU-Erweiterungskommissar Oliver Varhelyi sagte: "Wir verfolgen die Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen genau. Wenn er bestätigt wird, würde ein solcher Austausch die Bedeutung von Dialog und Zusammenarbeit bei der Lösung komplexer internationaler Probleme demonstrieren."