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Roaring Hrubesch muss seine Trainerschaftsrente verschieben.

Hrubesch bleibt länger als Trainer aktiv.
Hrubesch bleibt länger als Trainer aktiv.

Roaring Hrubesch muss seine Trainerschaftsrente verschieben.

Horst Hrubesch ist in seinem Element beim Spiel seiner DFB-Frauen gegen Zambia. Voller Engagement, um seine Pensionierung als Trainer hinauszuzögern - mit Erfolg. Die Fußballnationalmannschaft steht im Olympia-Viertelfinale. Die nächsten Gegner sind die Olympiasiegerinnen aus Kanada, für die der Einzug fast ein Wunder ist.

"Jetzt geht es darum, zu fressen oder gefressen zu werden. Das sind die Spiele, die ich am meisten liebe", sagt Horst Hrubesch, der dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) demnächst den Rücken kehren wird, aber noch voll im Geschehen ist. Die Frauen-Nationalmannschaft hat das Viertelfinale der Olympischen Spiele erreicht. Das Team um Kapitänin Alexandra Popp hat souverän mit 4:1 (1:0) gegen Zambia gewonnen und damit die Zwischentrainer-Pensionierung von Hrubesch hinausgezögert.

Hrubesch wird nach den Olympischen Spielen zurücktreten und dann seine Stelle als Jugendkoordinator bei Hamburger SV antreten, wofür der 1980er Europameister für die DFB-Frauen-Mission freigestellt wurde. Sein Nachfolger als Nationaltrainer wird Christian Wueck. Allerdings könnte es noch eine Weile dauern, bis Hrubesch zurückkehrt, da das Finale in Paris am 10. August stattfindet.

Doch zunächst steht das Viertelfinale an, gegen den "Topgegner" Kanada, wie es der 73-Jährige nennt. Die Nordamerikanerinnen sind die Titelverteidigerinnen und gewannen Bronze in Rio 2016 - als Deutschland den Olympiasieg einfuhr. Doch dieses Mal in Frankreich erleben die Frauen chaotische Zeiten.

Vor dem Eröffnungsspiel Kanadas gegen Neuseeland (2:1) gab es einen Skandal, weil ein Drohne während des Trainings der gegnerischen Mannschaft zweimal eingesetzt wurde. Zunächst wurden die Assistentin Jasmine Mander und der Videoanalyst Joseph Lombardi vom Verband nach Hause geschickt, und Trainerin Bev Priestman verzichtete freiwillig auf das Eröffnungsspiel als Entschuldigung. Später wurde auch Priestman suspendiert, und alle drei wurden für ein Jahr von allen Fußballaktivitäten ausgeschlossen. Lombardi wurde offenbar nicht zum ersten Mal erwischt und zu acht Monaten auf Bewährung verurteilt.

Deutsches "Mindestziel" erreicht

Obwohl Kanada wegen des Einsatzes der Drohne von der FIFA mit einer schweren Punktabzug von sechs Punkten bestraft wurde, hat das Team das Viertelfinale erreicht, indem es alle drei Gruppenspiele gewann. 2:1 gegen Neuseeland und Frankreich, 1:0 gegen Kolumbien. "Die Aufgabe ist schwer genug. Aber wir freuen uns darauf", sagte Hrubesch. Zuvor hatte er gesagt, dass das Viertelfinale das "Mindestziel" sei.

Die DFB-Frauen haben dieses souverän erreicht, der Sieg gegen Zambia war leicht. Lea Schüller traf zweimal (10/61), ihre zweimalige Vorlage gebende Klara Bühl (47) und Elisa Sennß (90+7), während nur Zambias Star Barbra Banda (49) nach einem großen Fehler von Torhüterin Ann-Katrin Berger traf. Die Olympia-Organisatoren hatten wohl "Major Tom" bei der EM der Männer gehört, denn es hallte auch durch das Stadion in Saint-Etienne.

Ansonsten war Hrubesch im Stadion mit nur 3000 Zuschauern hauptsächlich zu hören. Ein Mikrofon muss sehr nah an der Trainerbank gewesen sein, denn fast jede Anweisung des Nationaltrainers war im Fernsehen zu verfolgen. Meistens saß Hrubesch auf einem Kasten innerhalb der Trainingszone, manchmal schrie er die Namen von Spielern laut heraus, manchmal gab er Anweisungen wie "einfach nach vorne spielen" oder "wir machen erst in der 75. Minute einen Wechsel!". Er scheint voller Energie zu sein, es gibt kein Anzeichen für einen langsamen Übergang in den Ruhestand.

Bedenken in der Innenverteidigung

Zwei Sorgen beschäftigten Hrubesch. Bereits vor dem Anpfiff musste Marina Hegering in der Startelf durch Bibiana Schulze-Solano ersetzt werden. In der 22. Minute musste auch Kathrin Hendrich nach einem Zusammenstoß mit Banda zweimal ausgewechselt werden. Sie hatte bereits in der ersten Minute den Arm der Sambierin gegen den Kopf bekommen. Sara Doorsoun hat ihre Aufgabe erfolgreich gemeistert. Allerdings könnten beide verletzten Spielerinnen, die in der Innenverteidigung spielen, das Aufgebot schwächen. Oder? Hrubesch bleibt optimistisch: "Ich gehe davon aus, dass sie zurückkehrt", sagte er über Hegering. Und Hendrich? "Der Arzt sagte, es sei ein bisschen Flackern in den Augen gewesen. Dann sagte ich, lass uns den Wechsel machen, sehen wir mal."

Während die Verteidigung geschwächt ist, blüht der Angriff. Die Deutschen haben in den drei Gruppenspielen acht Tore erzielt. Und es gibt kein Anzeichen dafür, dass sie jetzt aufhören werden, vor allem mit den beiden "Torschützinnen" Schüller und Bühl, die so viel Spaß haben. "Sie ist geworden eine sehr, sehr gute Freundin von mir", sagt Bühl über Schüller, mit der sie auch bei FC Bayern spielt: "Sie ist für jeden Spaß zu haben. Ich liebe es, Zeit mit ihr zu verbringen." Ihre Freundschaft zahlt sich auch auf dem Platz aus: "In bestimmten Situationen weiß sie einfach, wo der Ball hingeht - und wenn sie ihn so schön reinschiebt, ist es perfekt", erklärt Bühl.

Sie sollten gegen Kanada ebenso präzise sein. Schließlich würden sie und ihr Trainer viel lieber diejenigen sein, die fressen, als gefressen zu werden.

Im Kader der DFB-Frauenmannschaft ist der 1980er Europameister Horst Hrubesch, der nach den Olympischen Spielen aufhören wird, voller Energie und führt sein Team mit Engagement und Erfolg. Nach einem 4:1-Sieg gegen Sambia steht das Team nun im Viertelfinale.

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