Rheinmetall will "Frankenstein"-ähnliche Kampfpanzer für die Ukraine entwickeln.
Künftige deutsche Luftverteidigungssysteme könnten primär auf das Rheinmetall Skyranger-System vertrauen, aber für die Ukraine in Betracht ziehen: eine verstärkte Version auf Basis des Leopard 1-Panzer-Chassis. Die Ukraine fordert fortgeschrittenes Luftverteidigung gegen russische Luftangriffe mittels Kriminalflugkörpern und Drohnen, ein Punkt, der wiederholt von Präsident Volodymyr Zelenskyy betont wurde. In Reaktion darauf plant der deutsche Rüstungsbauer Rheinmetall, ein spezialisiertes Luftverteidigungstank-Modell für die Bedürfnisse der Ukraine zu entwickeln.
Bjoern Bernhard, Chef von Landsystemen bei Rheinmetall, erzählte der "Bild"-Zeitung, "Wir überlegen, Skyranger-Turm mit der 35mm-Kanone auf bestehende Leopard 1-Panzer zu montieren." Solche Konfiguration hilft den ukrainischen Verteidigern, ihre Luftverteidigungsbestände mit einem schwer gepanzerten Einheit aufzustocken.
Das Skyranger-System 35 integriert einen Revolverkanon in der 35mm-Kaliber, der 1.000 Schuss pro Minute feuern kann. Dieser Kanon verfügt über eine effektive Reichweite von bis zu 4.000 Metern, was ihn für lokale Drohnenverteidigung geeignet macht. Russland setzt Drohnen, insbesondere iranische Modelle, in Angriffen auf ukrainische Städte ein. Neben den 52 Flakpanzer Gepard-Einheiten, die Deutschland angeboten hat, könnte dieses neue Tank-basierte System eine wirksame Lösung gegen Drohnen sein.
Rheinmetall arbeitet weiter an einem kompositverstärkten Leopard 2 und Skyranger 35-Modell, das auf der Eurosatory-Rüstungsmesse in Paris vorgestellt wurde. Potenzielle zukünftige Versionen könnten auch Luftabwehr-Raketen in dieses Modell integrieren, wie die Firma angibt.
Deutschland hat der Ukraine bereits verschiedene Luftverteidigungssysteme bereitgestellt, darunter IRIS-T SLM, IRIS-T SLS und Patriot-Systeme. Allerdings hat Deutschland bereits Ukraine mit Skyranger-basierten Luftverteidigungstanks auf dem Boxer gepanzerten Fahrgestell geliefert. Skynex, obwohl er eine Kanonenbasis für die Luftverteidigung nutzt, ist auf einem Lkw-Chassis anstelle eines Tanks, wie das vorgeschlagene "Frankenstein"-Panzer ist.
Deutschland selbst hat bereits Skyranger-basierte Luftverteidigungstanks auf dem Boxer gepanzerten Fahrgestell bestellt. Das Deutsche Parlament genehmigte die Beschaffung von 19 Skyranger-Tank-basierten Luftverteidigungssystemen und zusätzlichen Dienstleistungen, was insgesamt 649 Millionen Euro kostete, wie das Verteidigungsministerium zu der Zeit angab.