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Rentenversicherung: Welche Vorteile bieten hybride Modelle?

Rentenversicherung: Welche Vorteile bieten hybride Modelle?

Das klingt verlockend: Renditen erzielen und dennoch die Rente absichern. Eine fondsgebundene Rentenversicherung mit Garantie verspricht genau das. Aber lohnt es sich wirklich?

Ein Teil der Beiträge fließt in festverzinsliche Anlagen, der Rest wird am Kapitalmarkt investiert: Das ist - in Kurzform - das Wesen einer hybriden Rentenversicherung. Sie soll das Beste aus beiden Welten verbinden, klassischer und fondsgebundener Rentenversicherung - Rendite und Sicherheit. Doch was zu schön ist, um wahr zu sein, hat meist einen Haken. Wo dieser liegt, hat das Magazin "Finanztest" (Ausgabe 12/2023) untersucht.

Üblicherweise funktioniert die Aufteilung einer hybriden Rentenversicherung - auch wenn die Gewichtung im Prinzip frei wählbar ist - wie folgt: 80 Prozent der Beiträge für die Altersvorsorge sind zinsgebunden, 20 Prozent werden in Fonds investiert. So kann der Versicherer garantieren, dass 80 Prozent des eingezahlten Geldes bei Renteneintritt zur Verfügung steht. Wie sich das restliche Kapital - nach Abzug der Kosten - in den Fonds entwickelt, hängt von der Kapitalmarktentwicklung ab und ist somit unsicher.

"Finanztest"-Chefredakteur Max Schmutzer sieht hybride Rentenversicherungen kritisch: "Die Produkte sind zu teuer, undurchsichtig und überflüssig." Zum einen müsse die erwartete Inflation berücksichtigt werden, wenn heute 100 Euro eingezahlt werden, in 30 Jahren nur noch 80 Euro wert sind. Dann seien diese garantierten 80 Euro heute deutlich weniger wert. Und was die Rendite betrifft: "In vielen Marktphasen fließt kein Geld in die von mir selbst ausgewählten Aktienfonds, sodass eine hohe Rendite ausfällt."

Garantieanteil frisst in die Rendite

Dass am Ende nicht viel übrig bleibt, liegt an dem Garantieanteil, der nur niedrige Renditeaussichten verspricht, und den Kosten, die der Versicherer zunächst für sich einbehält, sagt der Finanzexperte von Stiftung Warentest. Zudem gelten die Garantien oft nur, wenn die Vertragslaufzeit eingehalten wird - was in der Praxis nur bei etwa der Hälfte dieser Verträge der Fall ist.

Constantin Papaspyratos, Chefökonom beim Bund der Versicherten, kommt zu einem ähnlichen Schluss. Er sagt: "Ich kann mir niemanden vorstellen, für den sich diese Art der Versicherung lohnt. Die einzige Garantie, die man bekommt, ist letztlich eine negative Rendite."

Die drei Hauptnachteile sieht er darin, dass es an Flexibilität mangelt - man bindet sich langfristig, sogar an einen bestimmten Anbieter. Zweitens ist die Fondauswahl begrenzt, die zwar in den letzten Jahren bei Versicherern im Vergleich zu Einlagengebern deutlich verbessert wurde, aber immer noch hinterherhinkt. Und drittens sind die Acquisition- und Vertriebskosten hoch - die sogar diejenigen zahlen müssen, die vor Vertragsende aussteigen.

Risikominimierung funktioniert auch anders

Doch welche Alternativen gibt es, um auch bei Kursverlusten die Sicherheitsbedürfnisse von Anlegern zu treffen? Der BdV-Chefökonom rät, nicht nur in eine Aktie, sondern breit über den Markt zu streuen - über viele Währungen und Branchen hinweg. "Ein großer Indexfonds mit mehreren Tausend Titeln kann das Risiko für sicherheitsorientierte Sparer weitgehend begrenzen", sagt Papaspyratos.

Vor allem wenn die Anlage als Altersvorsorge gedacht ist, empfiehlt er, langfristig zu denken. "Lassen Sie sich von Börsenkrisen nicht beunruhigen. Sie werden keinen Aktienindex finden, der sich über Zeiträume von zwanzig Jahren und mehr negativ entwickelt hat."

Altersvorsorge auf eigene Faust

Für mehr Sicherheit hält auch Schmutzer eine Rentenversicherung mit Garantieanteil nicht für notwendig. Stattdessen könne man sein eigenes Modell aufbauen. Mit einer günstigeren, fondsgebundenen Rentenversicherung ohne Garantie können Anleihen-ETFs und Aktien-ETFs so kombiniert werden, dass die Anlage sehr sicher ist. Oder man kann ein solches Sparmodell ganz alleine aufbauen - ohne den Versicherer. Bei Stiftung Warentest wird dies das "Pantoffel-Portfolio" genannt, weil es so einfach und bequem zu verwalten ist.

Das Pantoffel-Portfolio besteht ebenfalls aus einem Ertrags- und einem Sicherheitsteil, der je nach Risikopräferenz mehr oder weniger gewichtet werden kann - zum Beispiel ein Viertel bis drei Viertel. Oder hälftig.

"Der Sicherheitsteil kann ein Tagesgeldkonto oder ein ETF mit Staatsanleihen sein", sagt Finanzexperte Schmutzer. "Durch steigende Zinsen bringen sogar die Sicherheitsteile etwas ein." Der andere Teil investiert über ein Depot in einen globalen Aktienindex-ETF.

existing contracts not canceled hastily

Aber was, wenn ich bereits eine Rentenversicherung mit Garantie habe? Kündigen oder weitermachen? "Das ist schwierig pauschal zu beantworten", sagt Max Schmutzer. Es hängt unter anderem davon ab, wie lange man eingezahlt hat und wie hoch die Verluste wären. "Einige Versicherer ermöglichen einen Wechsel zu einer fondsgebundenen Rentenversicherung ohne Garantie", sagt er. Abgesehen von einer Kündigung ist es auch möglich, den Vertrag ohne Beiträge laufen zu lassen.

"Wichtig: Handeln Sie nicht überstürzt, kündigen Sie nicht sofort", warnt Constantin Papaspyratos. Besser: Erst beraten lassen. Zum Beispiel vom Bund der Versicherten oder einem zertifizierten Finanzberater. Die Beratungsdienste der Verbraucherzentren prüfen auch Versicherungsverträge gegen Gebühr und helfen Versicherten bei ihrer Entscheidung.

"Es lohnt sich möglicherweise nicht, zu kündigen, und Sie können weiter einzahlen", sagt Papaspyratos. Dann kann man zumindest prüfen, ob der alte Anbieter jetzt neue Fonds anbietet. In jedem Fall sollten Versicherte darauf achten, ob ihre Rentenversicherung mit Garantie mit einer zusätzlichen Versicherung verbunden ist, da es dann schwierig sein wird, sich herauszuklinken.

Das Magazin "Finanztest" hat unter anderem die Positionierung dieser Garantien in hybriden Rentenversicherungen hinterfragt. Wer Flexibilität und eine breitere Fondauswahl schätzt, kann auf alternative Altersvorsorgemodelle wie das Erstellen eines individuellen Portfolios mit Anleihen- und Aktien-ETFs zurückgreifen.

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