Regierung stellt Hydrogen-Import-Strategie vor
Um die Wasserstoffwirtschaft zu fördern, plant die Bundesregierung Grundlagen für WasserstoffeinImporte.
Rund 50 bis 70 Prozent der erforderlichen Wasserstoffmenge sollen im Jahr 2030 eingeführt werden, laut einer Strategiepapier, das am Donnerstag im Kabinett genehmigt werden soll. In diesem Jahr soll die Wasserstoffenergieverbrauchsleistung auf rund 95 bis 120 Terawatt-Stunden (TWh) schätzbar sein. Bis zum Zieljahr der klimaneutralen Gesellschaft, dem Jahr 2045, soll dies auf 360 bis 500 TWh plus zusätzlich 200 TWh an Derivaten wie Ammoniak anwachsen.
Dies würde die Wasserstoffenergieanforderungen in 2045 ungefähr mit den erwarteten Stromverbrauchsleistungen in Deutschland in 2030 gleichmachen. "Ein robustes Ergebnis in allen Szenarien und Prognosen ist ein deutlich steigender Bedarf an Wasserstoff und seinen Derivaten und damit eine sehr hohe Importbedarf," heißt es im Papier.
Derzeit spielt Wasserstoff in der klimafreundlichen Umwandlung keine Rolle. Er ist es erwartet, eine besondere Rolle in der Industrie, sowie in der Luft- und Schifffahrt zu spielen. Wasserstoff ist lagern und kann anstelle von Kohle oder Öl in bestimmten industriellen Prozessen verwendet werden, was mit Elektrizität nicht möglich ist. Pläne für den Bau und die Finanzierung eines Wasserstoffnetzes wurden genehmigt, ebenso wie der erste Importvertrag. Die Regierung fördert zudem die Entwicklung von Elektrolyseanlagen für Wasserstoffproduktion.
Im Langzeitbereich ist es beabsichtigt, grünen Wasserstoff mit Wind- oder Sonnenenergie herzustellen. Anfangs wird jedoch Blauer Wasserstoff eine größere Rolle spielen. Dieser wird mit Erdgas hergestellt, wobei das entstehende CO2 unterirdisch gespeichert wird.
Wasserstoff soll hauptsächlich über Rohrleitungen aus Norwegen, Großbritannien und Dänemark importiert werden. Das Projekt mit Dänemark gilt als am fortschrittlichsten. Zudem drängt die Regierung den Südenverbindung von Algerien über Tunesien, Italien und Österreich nach Deutschland voran. Hier könnten bestehende Erdgasrohrleitungen umgerüstet werden. Parallel dazu sollen aber Derivate wie Ammoniak nach Deutschland verschifft werden. Allerdings müssen Importterminals gebaut werden, an denen Ammoniak in Wasserstoff umgewandelt werden kann.
Die Regierungsstrategie zielt darauf ab, 50-70% der erforderlichen Wasserstoffmenge über Importe einzuführen, wie es im Strategiepapier heißt. Um die erwartete Nachfrage in 2045, die mit dem erwarteten Stromverbrauch in Deutschland in 2030 gleichkommt, zu decken, plant die Regierung, Wasserstoff hauptsächlich über Rohrleitungen aus Norwegen, Großbritannien und Dänemark einzuführen.