Deutsche Reederverbände sind besorgt und misstrauisch gegenüber dem geplanten HHLA-Deal der Stadt Hamburg mit der großen Schweizer Reederei MSC. „Das ist auch für uns angesichts der Entwicklung und Entscheidung für eine der größten ausländischen Linienreedereien als Hauptmiteigentümerin der HHLA sehr überraschend und wir hoffen, dass diese Entscheidung auf der Grundlage objektiver und nachvollziehbarer Kriterien getroffen wurde“, so der Geschäftsführer Das sagte Regisseur Martin Kröger am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Auch zur Zukunft des Hamburger Hafens kann sich der Verein angesichts der aktuellen Situation nicht äußern.
„Unseren Mitgliedsunternehmen ist es wichtig, dass die Abwicklung im Hafen reibungslos und zu fairen Bedingungen erfolgt“, betonte Kroger. Eine moderne, leistungsfähige und wettbewerbsfähige Hafeninfrastruktur und deren weiterer Ausbau liegen im Interesse aller Beteiligten – es gilt nun, die Konstellationen zu erkunden, die dies am besten gewährleisten. „Deutschland ist einer der weltweit führenden Schifffahrtszentren und soll dies auch bleiben.“
Die Genfer Reederei MSC und die Stadt Hamburg haben am Mittwoch eine vorläufige verbindliche Vereinbarung zum Aufbau einer strategischen Partnerschaft unterzeichnet. Partnerschaft für die Zukunft der Hamburg Port & Logistics AG (HHLA), dem größten Containerterminalbetreiber der Stadt. Derzeit hält die Stadt rund 69 % des börsennotierten Unternehmens. Dies wird künftig von einem Joint Venture verwaltet, an dem die Stadt 50,1 % und MSC 49,9 % beteiligt.
Um dies zu erreichen, wird MSC Übernahmeangebote für alle Unternehmen unterbreiten, die derzeit im freien Handel sind. Der Aktienkurs ist derselbe, 16,75 Euro pro Aktie. Gleichzeitig wird MSC ab 2025 auch den Deutschlandsitz der Reederei nach Hamburg verlegen und das Frachtaufkommen deutlich steigern. Ab 2031 soll Hamburg mindestens 1 Million Standardcontainer (TEU) pro Jahr umschlagen.