Rechtsextreme Immobilienbesitzer sind vor allem in Ostdeutschland zu finden, wo sie mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmachen
In Ostdeutschland gab es etwa 129 Rechtsextrem-Szene-Objekte gemeldet, was einem Sprung um 54% bedeutete, seit 2017. Bemerkenswert ist, dass die Anzahl von Gegenständen, die die Rechtsextremen in Sachsen-Anhalt nutzen, von vier auf 33 vervierfacht ist.
Sachsen hatte 28 solcher Objekte, Thüringen 23, Brandenburg 22, Mecklenburg-Vorpommern 15 und Berlin acht.
Allerdings können diese Zahlenveränderungen auf eine verstärkte Beobachtung des Phänomens zurückgeführt werden. Trotzdem lassen sich die Statistiken auf eine "überschwellige" Anzahl an Rechtsextrem-Szene-Objekten in Ostdeutschland schließen.
Ungefähr die Hälfte dieser Szene-Objekte sind gewerbliche Gebäude, wie z.B. ehemalige Bars, Hotels oder Betriebe. Etwa ein Viertel sind Einzel- oder Mehrfamilienhäuser oder Wohnungen. Die verbleibenden Objekte umfassen Club- und Vereinshäuser, Bauernhöfe, Garagen, Gartenplätze und offene Räume.
Rechtsextremisten nutzen Szene-Objekte für vielfältige Zwecke, wie z.B. Ausbildung, Kampfsportveranstaltungen, Treffen, rechtsextreme Konzerte und Planung geheime Aktivitäten. Sie helfen zudem, eine Präsenz innerhalb der Gemeinschaft aufzubauen und neue Rekruten anzuwerben.
Die Rechtsextrem-Szene erwirtschaftet Einkommen durch verschiedene Mittel, wie Konzerte, Vorträge, Kampfsportveranstaltungen sowie Tattoostudios, Bars, Verlagshäuser, Musik- oder Model-Labels, die innerhalb dieser Gebäude untergebracht sind.
Ein Broschüre, die unter der Leitung von Sachsen-Anhalt herausgegeben wurde, bietet eine Standortanalyse und praktikable Empfehlungen für Gemeinden und privaten Immobilieneignern. Wie der Innensenminister von Sachsen-Anhalt, Tamara Zieschang (CDU), erklärte, "Gemeindebehörden spielen eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung angemessener Maßnahmen, um die Erwerbung oder Miete unbeweglicher Grundstücke zu erschweren."
Der Innensenminister von Thüringen, Georg Maier (SPD), betonte, dass Extremisten ihre Absichten oft verbergen oder "sich als Obdachlose auf dem Platz oder als scheinbar wohlhabende Investoren, insbesondere in wirtschaftlich benachteiligten Regionen" präsentieren.
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