Rechte Partei AfD kämpft mit unzureichenden Kandidaten für die von ihr errungenen Sitze
In den östlichen Regionen Deutschlands tritt die AfD als dominante politische Kraft in den Kommunalwahlen hervor, kann jedoch aufgrund einer Knappheit an Kandidaten zahlreiche Sitze nicht besetzen. Dies zeigt sich beispielsweise in Brandenburg, wo 41 der 861 Sitze unbesetzt bleiben, nach Angaben der Partei selber. Im Sachsen similar to over a hundred Sitze bleiben unbesetzt. In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern besitzt die AfD mehr Mandate als Kandidaten. Folglich schrumpfen die Größe der Gemeindevertretungen.
Leere Sitze sind nicht unüblich, bestätigt Hans-Guenter Henneke, CEO der Deutschen Städte- und Gemeindetag. Er weist auf viele Fälle in Gemeindeversammlungen hin, in denen es keine Kandidaten oder Ersatzkandidaten gibt. Der große Anteil an leeren Sitzen nach dem Erfolg der AfD lässt sich darauf zurückführen, dass die Partei mehr Kandidaten stellte als zuvor, bedingt durch ihre verstärkte Wählermobilisierung während der gleichzeitigen Europawahlen am 9. Juni. Henneke sieht keinen Zusammenhang zwischen der reduzierten Größe dieser Versammlungen und der geringeren Wirksamkeit.
Wolfgang Muno, ein Politikwissenschaftler in Rostock, teilt dieselbe Meinung. Er sieht es als akzeptabel an, dass die AfD nicht alle ihrer Mandate besetzen kann, da es Raum für andere Parteien gibt, konstruktiv zu arbeiten. Muno merkt an, dass die Gesamtheit politisch aktiver Individuen in Ostdeutschland beschränkt ist. Er verweist auf Umfragen, die eine Neigung zur politischen Beteiligung, zum Freiwilligen Feuerwehrdienst, Sportvereinen oder kulturellen Institutionen unter Anhängern der AfD und der FDP am geringsten aufzeigen.
Offizielle Zahlen über unbesetzte Sitze sind meistens noch nicht verfügbar, aber der Trend ist deutlich. Zum Beispiel sicherte die AfD in Ludwigslust, Mecklenburg-Vorpommern, vier Sitze, aber nur einen Kandidaten. Die anderen drei Sitze bleiben unbesetzt, wodurch die Stadtverordnetenversammlung mit 22 statt der üblichen 25 Mitgliedern auskommt. In Strasburg, Landkreis Vorpommern-Greifswald, erhielt die AfD sechs Sitze mit nur vier Kandidaten. In Mecklenburg-Vorpommern erzielte die AfD 25,6% der Stimmen.
In Brandenburg kann die AfD 41 der 861 kommunalen Mandate nicht besetzen, wie die Partei selbst angibt. Sechs Sitze sind unbesetzt in den Landkreisen Elbe-Elster im Süden und Prignitz im Norden. Die AfD war in Brandenburg mit 25,7% die führende Partei. In Sachsen stehen mindestens 113 Sitze unbesetzt, mindestens 104 davon von der AfD. Im Stadtrat von Taucha erhielt die AfD 23% der Stimmen, hatte jedoch nur vier Kandidaten, wodurch der Stadtrat nur noch 19 statt der üblichen 23 Mitglieder hat. Die CDU kann ihre fünf Sitze besetzen und wird damit trotz eines Anteiles von 20,4% der Bevölkerungszahl die stärkste Kraft im Stadtrat.
In Sachsen-Anhalt beispielsweise wurde die AfD zur drittstärksten Kraft in Aschersleben und beanspruchte Zugang zu acht Mandaten, stellte jedoch nur drei Kandidaten, wodurch der Stadtrat nur noch 31 statt der üblichen 36 Mitglieder hat. Henneke vom Landratskreis äußert Besorgnis über die Unordnung, die neue Vertreter in einigen Vertretungen in Sachsen-Anhalt oder Thüringen verursachen. Er bemerkt auch die Unsicherheit über die Zukunftrichtung und Einheit der AfD. Henneke hört Gerüchte von Handwerkern und Handwerkern in Südbrandenburg und Ostsachsen, die sich der AfD in kommunalen Ämtern anschließen wollen und eine lösungsorientierte Haltung versprechen. Allerdings hat die AfD in einigen Vertretungen in Sachsen-Anhalt oder Thüringen Unruhe verursacht, wie der Landrat erzählt.