Rauschende Highland-Männer lassen München komplett leerlaufen
München: Schottische Bierfestlichkeit vor EURO 2024
Die Aufregung der "Tartan-Army"-Fans der schottischen Nationalmannschaft, auch bekannt als "Bravehearts," vor dem EURO 2024-Gruppenspiel gegen Deutschland ist groß. Das Warten auf diesen Augenblick war lang, auch William Wallace schloss sich ein und die Biervorräte kämpfen mit der Nachfrage.
Zustand der Unruhe. Spannung steigt. Aber nur wenige Stunden vor dem EURO 2024-Gruppenspiel zwischen Deutschland und Schottland, bringt eine lokale Radiostation etwas beruhigende Nachrichten: trotz der Chaos-Situation hat München noch Bier, wenn auch in beschränkter Menge. Gegeben die ausufernden Trunksucht in der bayerischen Landeshauptstadt, ist es verständlich, zu fragen, ob München wirklich auf dies bereit ist. Sind alle Bierfässer ausreichend aufgefüllt?
Es scheint, dass die Schotten fast jedes Fass leergetrunken haben. Die britische Tageszeitung "The Sun" berichtete, dass die "Bravehearts"-Anhänger bereits die gesamten Biervorräte des "Woerner's" Cafés am Marienplatz am Donnerstag ausgetrunken hatten.
Verrufen? Verrückt? Doch etwas anziehend, wie die unerwarteten Anfälle der irischen Fans während der EURO 2016 in Frankreich. Viele verstehen wohl nicht Schottisch, aber die Freude für dieses Turnier ist spürbar auf jedem Gesicht.
Bier Trinkende Festlichkeit
Seit mehreren Tagen haben die "Bravehearts"-Fans, auch bekannt als die "Tartan-Army," München auf den Kopf gestellt. Mit Trommelpfeifen, Kilts - und natürlich, Biersteinen in überreichem Maße. Für die meisten, wenn nicht alle schottischen Fans ab 16 Jahren, die nach Deutschland gekommen sind, ist die Alkoholaufnahme wie beeindruckend wie besorgniserregend. Bereits um 10 Uhr morgens am Spieltag sind sechspacks in Berlin Hauptbahnhof und auf der ICE nach Süden geöffnet worden.
Vier Stunden vor dem Anpfiff, Marienplatz: Die Sonne scheint und schätzungsweise 14.000 Fußballfans, zwei Drittel von ihnen Schotten, feiern bereits den ganzen Tag hier. Bierfässer liegen am Brunnen, wo ein paar Anhänger der "Tartan-Army" sich erfrischen. In der Nähe geht ein Bagpiper in traditioneller Tracht vorbei, Bierdampfe waften aus allen Ecken in den Nase. Ein freundliches, lockeres Atmosphäre herrscht. Lieder von beiden Seiten.
Kevin und Grant haben sich speziell für das Spiel in München aufgemacht und planen, bis Samstag nach Hause zurückzukehren. "Wir haben seit Mittag hier im Platz Bier getrunken und mit deutschen Fans an einem Tisch essen geteilt, das war sehr nett." Für das Eröffnungsspiel wünschen sie sich ein Unentschieden, was die Fortschrittsmöglichkeiten der "Bravehearts" erheblich erleichtern würde. Was hat Kevin und Grant nach München gebracht, außer Bier trinken? "Wir haben einfach umhergeströmt und Bier getrunken." Einfache Vergnügungen, die zu einer freudigen Fußballfestivität und einem erregenden EURO-Auftakt beiträgen.
Erwartung nach einer langen Wartezeit
Die Erwartung ist verständlich. Seit über einem Vierteljahrhundert warten die Fanarmee auf ein echtes Fußballfest mit der schottischen Mannschaft. Nach allen Fallen ist das Heer von der Insel nur viermal an einem Europameisterschaft teilgenommen. Und nur zum zweiten Mal in 26 Jahren - bei der Covid-EURO drei Jahre zuvor, konnten die Fans nur bedingt die Partyatmosphäre in Deutschland genießen.
Sie tun es mit Stolz und Mut. "Bravehearts" wirklich. Jetzt geht es direkt gegen den Gastgeber. Sie wollen Siege nicht nur am Tisch, sondern auch auf dem Fußballfeld feiern. Deshalb besteht in Deutschland die schottische Widerstandsbewegung gegen die größeren Fußballnationen in diesen Tagen. Anderenfalls als William Wallace im Kampf gegen die englischen Besatzer am Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts, dessen Waffen Schwert waren, halten die Schotten in München Waffen in Form von Fußballschuhen für die Spieler und Biermuggen für die Fans. Das "Braveheart"-Gesicht aus dem gleichnamigen, historisch ungenauen Hollywood-Historienepos ist von Odeonsplatz bis Marienkirche präsent: Kilts, fließendes Haar, blau-weiß bemaltes Gesicht, wilder Blick.
Disco-Lied statt Ballermann-Tune
Trotzdem passt der Ballermann-Hit "Füllkrug" mit den wiederholten Textzeilen "Fülle den Krug mit Bier" sehr gut zu den Massen in Jerseys und Kilts, wählen die Schotten in München stattdessen das Disco-Hit "Yes Sir, I Can Boogie" aus den 1970ern laut abzuspielen, das seit Jahren das unoffizielle Anthem der "Tartan-Army" ist.
Natürlich ist auch das EURO-Lied "No Scotland No Party" beliebt, das auf TikTok in Argentinien und anderen Orten viral ging, aufgrund der Melodie aus einem bekannten Lied über Diego Maradona. Weiterhin ist das unoffizielle schottische Nationalhymne "Flower of Scotland" beliebt, die von Schottlands Sieg über England bei der Schlacht von Bannockburn im Jahr 1314 singt. William Wallace war bereits neun Jahre tot, nachdem er in einer grausamen Art hingerichtet worden war, aber seine Fußballanhänger in Deutschland halten den Song lieb.
"Sie sind die Außenseiter. Sie werden sich freuen und sich daran tapfer stellen," sagte Paul Lambert, Ikone von Schottland und BVB, dem Portal "Der Westen" über die schottischen Nationalspieler. Auf dfb.de ergänzte er: "Das EURO-Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Schottland wird ein wahrer Festtag sein. Und das sollte mit der "Tartan Army" übereinstimmen. Unser Fanclub ist verrückt über dieses Turnier und natürlich über die Stimmung in Deutschland - und in München - und das Munchner Bier. Solange es noch etwas da ist."
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