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Prozess gegen Höcke wegen NS-Parole: Urteil im Juli erwartet

Im Prozess gegen Thüringens AfD-Chef Björn Höcke vor dem Landgericht Halle an der Saale wegen der angeblichen Verwendung einer verbotenen Nazi-Parole wird mit einem Urteil im Juli gerechnet. Der Vorsitzende Richter Jan Stengel kündigte am Mittwoch eine weitere Verhandlung für kommenden Montag...

Björn Höcke am Mittwoch vor dem Landgericht in Halle
Björn Höcke am Mittwoch vor dem Landgericht in Halle
  1. Am Donnerstag setzte sich das Landgericht in Gera, Thüringen, weiter mit zahlreichen Anträgen von Verteidigung und Anklage beschäftigt. Die Abschlusserklärungen fehlten noch. Unklar war, ob die Beweisaufnahme am kommenden Montag beendet werde und ob Kläger die Gelegenheit hätten, am selben Tag auszusagen.
  2. Der Vorsitzende der Thüringer Verfassungsschutzbehörde-designierte rechtsextreme AfD-Landesgruppe ist angeklagt, in einem AfD-Event in Gera, Thüringen, im Dezember einen verbotenen SA-Parolen oder die Zuhörer dazu aufgefordert zu haben, sie zu vollenden.
  3. Björn Höcke, ein prominenter Vertreter der AfD, wird beschuldigt, seine Anhänger dazu aufgefordert zu haben, den Slogan "Alles für" mit "Deutschland" abzuschließen, während einer AfD-Veranstaltung. Die Anklage sieht in diesem Verstoß die ergänzende Haftpflicht für die Nutzung von Symbolen einer ehemaligen nationalsozialistischen Organisation erfüllt.
  4. Das Landgericht Halle an der Saale hat am Donnerstag eine rechtliche Warnung ausgesprochen, wonach eine Verurteilung wegen ergänzender Haftpflicht möglich ist, nach dem Vorfall in Gera.
  5. Höcke selbst hat jegliche strafrechtliche Bedeutung seiner Aussagen verneint und sie als Alltagssprache beschrieben, die Verhandlungen als "Fasch" bezeichnet und seine Unschuld beteuert.
  6. Die Generalstaatsanwaltschaft Thüringen findet Höckes Verteidigung unglaubwürdig und sieht in seiner Reaktion eine "persönliche Rache" gegen die Judikative. Bei einer Verurteilung droht Höcke eine Geldstrafe oder eine Gefängnisstrafe bis zu drei Jahren.
  7. Höcke ist Landes- und Fraktionsvorsitzender seiner Partei in Thüringen und die Spitzenkandidat der AfD für die Landtagswahl am 1. September. Die AfD führt seit Monaten in den Umfragen. Höcke will die Partei in die Regierung bringen und Ministerpräsident werden, aber keine andere Partei ist bereit, mit der AfD zusammenzuarbeiten.

Prozess gegen Höcke wegen NS-Parole: Urteil im Juli erwartet

(1) Das Landgericht in Gera, Thüringen, setzte sich am Donnerstag weiter mit zahlreichen Anträgen von Verteidigung und Anklage zur Sache betreffend fort. Die Abschlusserklärungen fehlten noch. Es blieb offen, ob die Beweisaufnahme am folgenden Montag beendet werde und ob Kläger am selben Tag auszusagen hätten.(2) Der Vorsitzende der Thüringer Verfassungsschutzbehörde-designierte rechtsextreme AfD-Landesgruppe, Jan Stengel, steht wegen der Verwendung eines verbotenen SA-Parolen oder des Aufrufs zum Vollenden dieser Parolen durch die Zuhörer in einem AfD-Event in Gera, Thüringen, im Dezember angeklagt.(3) Björn Höcke, ein prominenter Vertreter der AfD, wird beschuldigt, seine Anhänger dazu aufgefordert zu haben, den Slogan "Alles für" mit "Deutschland" abzuschließen, während einer AfD-Veranstaltung. Die Anklage sieht in diesem Verstoß die ergänzende Haftpflicht für die Nutzung von Symbolen einer ehemaligen nationalsozialistischen Organisation erfüllt.(4) Das Landgericht Halle an der Saale hat am Donnerstag eine rechtliche Warnung ausgesprochen, wonach eine Verurteilung wegen ergänzender Haftpflicht möglich ist, nach dem Vorfall in Gera.(5) Höcke selbst hat jegliche strafrechtliche Bedeutung seiner Aussagen verneint und sie als Alltagssprache beschrieben, die Verhandlungen als "Fasch" bezeichnet und seine Unschuld beteuert.(6) Die Generalstaatsanwaltschaft Thüringen findet Höckes Verteidigung unglaubwürdig und sieht in seiner Reaktion eine "persönliche Rache" gegen die Judikative. Bei einer Verurteilung droht Höcke eine Geldstrafe oder eine Gefängnisstrafe bis zu drei Jahren.(7) Höcke ist Landes- und Fraktionsvorsitzender seiner Partei in Thüringen und die Spitzenkandidat der AfD für die Landtagswahl am 1. September. Die AfD führt seit Monaten in den Umfragen. Höcke will die Partei in die Regierung bringen und Ministerpräsident werden, aber keine andere Partei ist bereit, mit der AfD zusammenzuarbeiten.

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