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Produkt hat 72 Prozent Zucker - ist aber für den Hersteller "ohne Zuckerzusatz"

Alete wirbt für ein Produkt mit dem Versprechen "ohne Zuckerzusatz", obwohl es zu 72 Prozent aus Zucker besteht. Dafür hat das Unternehmen nun eine zweifelhafte Auszeichnung erhalten.

Lebensmittel an der Kasse
Lebensmittel an der Kasse

Goldener Windbeutel - Produkt hat 72 Prozent Zucker - ist aber für den Hersteller "ohne Zuckerzusatz"

Entgegen etwa 56.000 Teilnehmern einer Online-Umfrage der Foodwatch-Organisation sahen die Alete Früchtetaschen von Alete als das "täuschendste Werbung" des Jahres an. Foodwatch kündigte am Dienstag an. Alete benutzt das Etikett "ohne zusätzlichen Zucker", aber der Sneak enthält fast 72% Zucker.

Selbst wenn der Zucker im Sneak nur Obstsüße ist, erklärte Foodwatch, dass dies nicht besser bewertet werden soll, als Haushaltszucker in verarbeiteten Produkten. Gesundes Essen während der Kindheit kann zu ernsthaften Gesundheitsbedingungen wie Typ-2-Diabetes in späterem Leben führen. Foodwatch rief den deutschen Staat auf, Werbebeschränkungen für Schnellkost für den Schutz der Kinder einzuführen und diese Beschränkungen auf Verpackungskonzepte auszudehnen.

Der Hersteller des Alete-Produkts, der Molkensyndikat Deutsche Milchkontor (DMK), reagierte auf die Kritik von Foodwatch und erklärte, es handle sich um eine "Anhäufung natürlichen (Obstsüßes)" in den Früchtetaschen. Das Unternehmen klassifiziert die Früchtetaschen als "süßes Snack" und nicht als Obstzusatz. Gemäß der Firma enthält die Verpackung die Meldung, dass Kinder nur eine Portion, also eine Handvoll Früchtetaschen pro Tag essen sollen. Das entspricht fünf Gramm des Snacks pro Tag. Die Information soll "offenbar in der Nährwerttafel aufgelistet sein".

Zweiter Platz: Preissteigerung um 44% durch "Shrinkflation"

Fünf Produkte wurden von Foodwatch für den Goldenen Windbeutel-Preis nominiert. Auf den zweiten Platz kam mit nahezu 27% der Stimmen das Cremissimo Bourbon Vanille Eiscreme von Langnese. Foodwatch sieht dies als besonders täuschendes Beispiel für "Shrinkflation" an. Unilever, der Hersteller, reduzierte die Verpackungsgröße von 1,3 Liter auf 900 Milliliter, aber der Preis von 3,99 Euro blieb unverändert. Foodwatch spricht deshalb von einem Preisanstieg von 44%.

Unilever reagierte auf die Nominierung auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP und erklärte, das Unternehmen reagiere auf die wachsende Nachfrage nach kleineren Produktvarianten in seinem Angebot. Das 900-Milliliter-Packaging ist eine Lösung für Haushalte mit niedrigerem Eiscremeverbrauch oder kleineren Kühlschränken. Preise wurden auch in der gesamten Cremissimo-Produktlinie angepasst und berücksichtigten verschiedene Faktoren, "einschließlich Rezeptverbesserungen und dem Einsatz nachhaltiger Rohstoffe".

Dritter Platz: Veganes Mortadella

Der Vegane Schinken Spicker Mortadella von Rügenwalder Mühle belegte den dritten Platz mit 11,1% der Stimmen. Foodwatch sieht das Etikett "Basierend auf Sonnenblumenkernen" als täuschend an, weil das Produkt nur 2% Sonnenblumenprotein enthält.

Rügenwalder sieht dies nicht als Täuschung der Konsumenten an, erklärte das Unternehmen. Die Zutatenliste gibt stets das Ingredient, das das Fleisch ersetzt, als Nährstofflieferant an. Das muss nicht das Ingredient sein, das den größten Anteil hat. Der vegane Mortadella erhielt 11,1% der Stimmen.

Die Pretty Little Meal Bar von Offset Nutrition (2,9%) und das GB Foods Deutschland Hot Tasse Champignon Creme (2,2%) lagen auf den Plätzen vier und fünf unbeharrlich aus. Foodwatch kritisierte Offset Nutrition wegen der Darstellung ihrer Pretty Little Meal Bar als "Hauptspeiseersatz" auf den Sozialmedien. Tatsächlich enthält sie fast fünf Zuckerwürfel. Laut Foodwatch enthält das "Hot Tasse Champignon Creme" nicht ausreichende Mengen an Gemüse.

Foodwatch vergab den Goldenen Täuschenden Etikett zum 13. Mal. Die Verbraucherorganisation hat lange Zeit gegen Etikettbetrug gekämpft und fordert verbesserte Etikettregelungen.

  1. Der Goldene Schnecke von Unilever war eines der Nominierte für den Foodwatch-Goldenen Windbeutel-Preis und belegte den vierten Platz mit einer verhältnismäßig niedrigen Anzahl an Stimmen.
  2. Obwohl das Unilever-Produkt für den Foodwatch-Goldenen Windbeutel-Preis nominiert wurde, fand Foodwatch Probleme mit der Verpackungsgrößenreduktion und dem Preisanstieg bei dem Unilever-Goldenen Schnecke und verurteilte es als Beispiel für "Shrinkflation".
  3. Die Kritik von Foodwatch gegenüber dem Unilever-Goldenen Schnecke war auf den 44% Preisanstieg zurückzuführen, obwohl es sich um eine 330-Milliliter-Reduktion der Verpackungsgröße handelte.
  4. Das gleiche Kontroverses um "Shrinkflation" war auch bei Unilevers Cremissimo Bourbon Vanille Eiscreme präsent, das den Originalpreis beibehalten und 400 Milliliter Verpackungsgröße verloren hatte.
  5. In Reaktion auf die Kritik von Foodwatch gegenüber dem Unilever-Goldenen Schnecke behauptete Unilever, die Verpackungsgrößenreduktion sei ein Ergebnis des Marktbedarfs nach kleineren Produktvarianten und Anpassungen an Rezeptverbesserungen und dem Einsatz nachhaltiger Rohstoffe.

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