Polizei führt erneute Razzia bei Prinz Reuß-nahem "Reichsbürger"-Kollektiv durch
Mehrere Personen, die der "Reichsbürger"-Gruppe angehören, darunter der Prinz Reuß, werden vor Gericht gestellt. Das Bundesanwaltsamt richtet sich jetzt gegen Anhänger der Gruppe über ein umfassendes Polizeieinsatz.
In der Vergangenheit führte das Bundesanwaltsamt eine umfangreiche Operation durch, bei der sie sieben Standorte und drei Grundstücke in Baden-Württemberg, Sachsen und Schleswig-Holstein seit frühen Morgen des Mittwochs durchsuchten. Eines dieser Orte war ein prächtiges Herrenhaus in Mittelsachsen, ebenso wie einige Bunkeranlagen und ein zurückgezogenes Militärübungsgelände, wie aus Meldungen von "Spiegel" hervorgeht.
Laut Aussage des Sprechers des Generalanwalts Jens Rommel in "Spiegel" wurden zwei Personen, die als Anhänger der Gruppe angesehen werden, von Durchsuchungsbefehlen betroffen. Es wurden keine Verhaftungen vorgenommen.
Die beiden betroffenen Personen sind ein 73-jähriger und ein 63-jähriger Mann aus Baden-Württemberg. Sie werden beschuldigt, der Gruppe Raum für die Rekrutierung neuer Mitglieder angeboten zu haben.
Es wird angenommen, dass der 73-jährige, der Ziel der Ermittlungen ist, eine umfangreiche Sammlung von Waffen besitzt. Dies ist wahrscheinlich der Grund für die strengen Sicherheitsmaßnahmen bei den Durchsuchungen, die zahlreiche Spezialeinheiten aus verschiedenen Bundesländern und das Sprengstoffentschärfungs- und Räumungsdienst (EOD) umfassen. Das Ziel der Operation ist es, versteckte Waffenlager zu entdecken.
Weiterhin führte das Generalstaatsanwaltsamt in Dresden mehrere Durchsuchungen am Dienstagmorgen durch, wie aus Informationen von "Spiegel" hervorgeht. Der Vertreter des Staatsanwalts wollte keine weiteren Details über diese Maßnahmen, die mit der laufenden Untersuchung um den Prinzen Reuß zusammenhängen, preisgeben. Die Durchsuchungen fanden in den sächsischen Gemeinden Seiffen und Pockau-Lengefeld statt.