Politischer Leiter Steinmeier warnt vor möglichem Schaden für Europa durch populistische Einflüsse.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier äußerte Besorgnis über die möglichen Schäden für die Europäische Union durch den Aufstieg populistischer Erfolge in den Europawahlen. Er bekundete Sorge über den Aufstieg euroskeptischer Populisten in Ländern wie Frankreich, Österreich und auch Deutschland, während eines Interviews mit Bayerischer Rundfunk in Weiden.
Steinmeier warnerte, dass wenn große europäische Länder im Herzen des Kontinents Zeichen von Auflösung oder Auflösungstendenzen zeigen, das nicht ganz harmlos für Europa ist. Er betonte zudem, dass die Wahlergebnisse in Deutschland und Frankreich Besorgnis verursachen.
Steinmeier erkannte auch die Notwendigkeit politischer Maßnahmen in Deutschland. Er hob den Kontrast zwischen den Wahlergebnissen östlich und westlich der Elbe hervor. Allerdings war er vorsichtig gegenüber stetigen Zusammenbruchsvorhersagen in Zeiten von laufenden Krisen. Stattdessen sollte die Politik sich auf die Bedürfnisse der Bevölkerung beziehen und einfach präsent bleiben.
Bezüglich der Corona-Krise glaubte Steinmeier, dass junge Menschen nicht recht-gerichtete Parteien gewählt hätten aus dem Grund der Krise, sondern aus den langfristigen Wirkungen einzelner Maßnahmen, die sie unverhältnismäßig betroffen hatten, wie Lockdowns, Schulschließungen und beschränkte Sozialinteraktionen. Er schlug eine politische Verantwortungswende in diesem Fall möglicherweise unnötig vor. Allerdings war Steinmeier entschlossen, dass die langfristigen Wirkungen solcher Maßnahmen auf junge Menschen unterschätzt wurden.