Politische Instabilität führt zu Stress auf den französischen Finanzmärkten
Kommendes Thema: Die jüngste Ankündigung von vorgezogenen Parlamentswahlen in Frankreich hat zu erheblichen Bewegungen in den finanziellen Märkten Frankreichs geführt. Die Aktienmärkte erlebten einen steilen Rückgang, die Erträge der französischen und italienischen Regierungspapiere stiegen an, und der Euro blieb unter starkem Druck.
Der Schock, dass Präsident Emmanuel Macron neue Wahlen für die Nationalversammlung für den 30. Juni und den 7. Juli ankündigte, kam aus der Niederlage der rechtsextremen Rassemblement National (RN) bei den Europawahlen. Laut Umfragen führt die RN derzeit in der Rennen um die Parlamentssitze.
Dazu kam die Entscheidung der linken Parteien in Frankreich, sich zu einem Wahlbündnis zu vereinigen, um bei den Parlamentswahlen anzutreten. Dies scheint die bereits schwachen Chancen für die Mitte zu verringern, die Macron bevorzugt. Beide rechte und linke Parteien machen nun große Ausgabenversprechen, um Wähler zu gewinnen.
Die Ratingsagentur S&P Global Ratings (ehemals Standard and Poor's) degradierte Frankreichs Kreditwürdigkeit, während Moody's Bedenken äußerte: "Die frühzeitigen Wahlen in Frankreich würden die Fiskalkonsolidierung nur verhindern."
Die Auswirkungen dieser Änderungen wurden in den Bondmärkten spürbar. Die französischen zehnjährigen Regierungspapiere erreichten eine Höhe von 3,32%, was der höchste Wert seit November 2023 ist. Die italienischen Papiere stiegen ebenso dramatisch an.
Der französische Aktienmarkt erlebte eine ähnlich schwierige Tageszeit. Der CAC 40-Index verzeichnete einen Rückgang von 1,22% auf 7798,50 Punkten während des frühen Nachmittags. Der Euros Wechselkurs sank ebenfalls, auf einen Tief von 1,0724 US-Dollar - ein Niveau, das seit Anfang Mai nicht mehr erreicht wurde.
Der französische Wirtschaftsminister, Bruno Le Maire, äußerte seine Besorgnis im Fernsehen von BFMTV und warnte vor einem möglichen "Nationalen Krisenfall", wenn keine klare Mehrheit bei den Wahlen gebildet wird. "Wir stehen am Rand einer Staatskrise", sagte er. "Die Wahlen am 30. Juni und am 7. Juli sind darum, die Zukunft der französischen Nation zu bestimmen." Der Minister rief dazu auf, gemeinsam für gemeinsame Werte und Ideale zu kämpfen.