Politische Fraktion: FDP wird die Rentenrevision nicht mehr behindern
Die Rentenvorschlag sorgt für Unruhen im Bundestag. Die FDP macht Theater. Der Deutsche Sozialverband drängt die Liberalen, ihre ablehnende Haltung aufzugeben. Die Rentenpläne sind entscheidend, um Armut im Alter zu verhindern.
Der Deutsche Sozialverband tadelt die FDP, die Blockade der geplanten Rentenreform zu beenden. "Wir fordern die FDP auf, ihre blockierende Haltung aufzugeben und die zügige Verabschiedung dieses wichtigen Gesetzes zu unterstützen", sagte Michaela Engelmeier, die Vorsitzende des Verbands, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Der zweite Rentenvorschlag wurde von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) vorgestellt und erstmals am Freitag im Bundestag diskutiert.
Engelmeier bezeichnete die Pläne als einen entscheidenden Schritt. "Es ist dringend notwendig, dass diese Maßnahme endlich kommt, nach Monaten der Verzögerung", sagte die Verbandsvorsitzende.
Im Kern soll der Rentenniveau erhalten bleiben, was bedeutet, dass die Rentenleistungen mit dem Lohnwachstum Schritt halten. Allerdings geht eine wachsende Zahl von Babyboomern in Rente und das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentnern verschlechtert sich. Daher wird der Erhalt des Niveaus deutlich teurer als bisher. Daher möchte die Koalition die erwarteten höheren Beiträge durch den Aufbau einer Kapitalstock auf dem Aktienmarkt mildern: Bundesgelder werden in Aktien investiert und die Beiträge später vor den Zinsen geschützt.
1000 Euro mehr jährlich
Die Idee, den Rententopf durch vermutete Gewinne aus Aktiengeschäften aufzustocken, wird vom SoVD seit langem kritisiert. Der Verband lobt die Stabilität des Rentenniveaus. Engelmeier betonte, dass dies für heutige Rentner, die zum Beispiel 1500 Euro monatlich erhalten, langfristig zusätzlichen 90 Euro monatlich entspricht - über 1000 Euro mehr jährlich. Ohne diese Stabilität würde das Rentenniveau bis 2037 auf 45 Prozent sinken, warnte Engelmeier. Daher ist der Rentenvorschlag dringend erforderlich, "um Armut im Alter zu verhindern und Millionen von Menschen finanziell abzusichern". Der SoVD strebt sogar ein Rentenniveau von 53 Prozent an.
Der FDP-Fraktionsvize Lukas Köhler hat die Notwendigkeit von erheblichen Änderungen am Regierungsentwurf des Rentenrechts verteidigt. "Das Gesetz in seiner jetzigen Form ist noch nicht akzeptabel", sagte Köhler in den ARD-"Tagesthemen". Es ist normal, dass es während des parlamentarischen Verfahrens Änderungen gibt. Die FDP-Fraktion setzt sich für erhebliche Verbesserungen der Pläne ein. In ihrer Sichtweise benachteiligt das Paket die Jungen. Daher fordern die Liberalen eine Stärkung der kapitalmarktbasierten Rente neben der Umlagefinanzierung.
- Der Deutsche Sozialverband hat die FDP dringend aufgefordert, sich ihrer Position anzuschließen und die Kommission für die vorgeschlagene Rentenreform zu unterstützen, wobei betont wurde, wie entscheidend sie für die Verhinderung von Armut im Alter und die finanzielle Absicherung von Millionen ist.
- In Reaktion auf die Bedenken der FDP bezüglich des Rentenplans prüft die Kommission, die aus Arbeitsminister Heil und Finanzminister Lindner besteht, gegenwärtig die Vorschläge der Liberalen, um die kapitalmarktbasierte Rente neben der Umlagefinanzierung zu stärken, mit dem Ziel, ein faires Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der Senioren und der jüngeren Generation zu finden.