Polen kämpft gegen die Verbreitung schädlicher Goldalgen.
Laut Ankündigungen des Ministeriums für Klimaschutz und Umwelt werden in einem bestimmten Teil des Gleiwitzer Kanals, der mit der Oder verbunden ist, kontrollierte Mengen an Wasserstoffperoxid eingesetzt, um den Vermehrung von schädlichem goldenem Algen zu bekämpfen. Nach ersten Ergebnissen lösen die Wasserstoffperoxid die Zellen der goldenen Alge auf und verringern die Algenmenge um bis zu 99,9%.
Allerdings ist das Einsetzen von Wasserstoffperoxid nur ein Notfallplan, wie Umweltministerin Paulina Hennig-Kloska betont. "Unser Ziel ist es natürlich, die Verunreinigungen in dem Reservoir, dem Gleiwitzer Kanal und der Oder zu minimieren." Polen arbeitet derzeit an einer Strategie, die insbesondere darauf abzielt, die Salzgehalte aus Bergbauaktivitäten zu reduzieren.
In den letzten zwei Wochen haben polnische Behörden insgesamt 77 Tonnen tote Fische aus dem Gleiwitzer Kanal und dem Dzierzno Duze-Reservoir geborgen. Das Ministerium für Umwelt bezeichnete dies als lokale ökologische Katastrophe. Im Sommer 2022 kam es zu einem massenhaften Fischsterben in der Oder. Experten aus Deutschland und Polen kamen überein, dass der giftige Effekt einer goldenen Algenblüte, insbesondere Prymnesium parvum, wahrscheinlich die Ursache für den Fischsterben war.
Der Gleiwitzer Kanal, der 1939 erbaut wurde und 41 Kilometer lang ist, verbindet die oberschlesische Metropole Gleiwitz (Gliwice) mit der Oder. Letztes Jahr wurden hier ebenfalls große Mengen tote Fische gefunden. Die Behörden setzten Wasser mit Sauerstoff zu.
Die erfolgreiche Reduzierung der goldenen Algenzellen im Gleiwitzer Kanal durch Wasserstoffperoxid ist ein wichtiger Erfolg der polnischen Umweltbemühungen bei der Bewältigung der schädlichen Algenblüte in den Zuflüssen der Oder. Trotz dieses Fortschritts bleibt Polen bei langfristigen Strategien wie der Reduzierung der Salzgehalte aus Bergbauaktivitäten, um das Ökosystem der Oder und ihrer Zuflüsse zu schützen.