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Pogacar überholt Vingegaard am Plateau de Beille

Riesiges Tour-Show

Tadej Pogacar ist in eine Klasse für sich alleine in den Pyrenäen.}
Tadej Pogacar ist in eine Klasse für sich alleine in den Pyrenäen.}

Pogacar überholt Vingegaard am Plateau de Beille

Eindrückliche Pyreneen-Show von Tadej Pogacar: Führender des Tour de France gewinnt spektakuläre Etappe auf Plateau de Beille. Währenddessen konterte der Slowene auch einen Angriff seines Hauptkonkurrenten Jonas Vingegaard.

Doppelter Triumph im Duell der Tour-Riesen: Tadej Pogacar zeigte erneut seine überwältigende Form mit einem Solo-Sieg auf der Königsetappe und wahrscheinlich entschied er den Rennen in der 111. Tour de France. Der Slowene distanzierte den Titelverteidiger Jonas Vingegaard auf der herausforderndsten Etappe mit fünf Bergen und unermesslichen 4800 Höhenmetern. Er geht als souveräner Führender in die letzte Woche. Am Vortag hatte er bereits seine Herrschaft in den Pyrenäen mit einem Sieg vor seinem Hauptrivalen gezeigt.

Der 25-jährige Pogacar liegt bereits 3:09 Minuten vor dem Dänen in der Gesamtwertung, dessen Chancen auf einen dritten überhauptigen Gesamtsieg realistisch sind. Zwei schwere Alpen-Etappen am Freitag und Samstag, sowie die Endzeitfahrt am Sonntag, bleiben für Vingegaard für den Anschluss - aber es ist kein Raum für eine Tour-Wunder. "Ich konnte es gar nicht vorstellen, wie es so aussehen wird - es war ein sehr harter Tag. Es sieht gut aus, aber wir müssen uns in der letzten Woche konzentrieren", sagte Pogacar am Ziel: "Ich war zwar an meinen Grenzen, als Jonas angegriffen hat, aber mit meiner Form bin ich sehr zufrieden."

Pogacar wie Pantani

Nahezu 10,5 Kilometer vor dem Ziel kam der erwartete Angriff von Vingegaard. Aus der reduzierten Spitze von sechs Fahrern folgte nur Pogacar dem hohen Tempo des Dänen. Der Slowene machte einen beeindruckenden Eindruck, zeigte keinerlei Anzeichen von Schwäche. Gegenüber dem Finish zeigte sich sein Gegenschlag, dem Vingegaard keine Antwort leisten konnte.

Der nahezu 1800 Meter hohe Plateau, ein Anstieg von 15,8 Kilometern mit einem Durchschnittssteigungszahl von fast acht Prozent, war das Ziel einer Tour-Etappe zum ersten Mal 1998. Damals gewann der spätere Gesamtsieger Marco Pantani, der im selben Jahr das Giro und den Tour doppelt gewann. Pogacar, der den Radsport-Ikonen den Italien-Grand-Tour im Mai gewonnen hatte, will dieses Jahr folgen. Die Chancen sehen gut aus nach zwei Dritteln.

Pogacar will Rekord von Cavendish brechen

Am Samstag hatte Pogacar klar Vingegaard distanziert und feierte seine 13. Etappensieg. Im Nachgang offenbarte er seine langfristige Träume, eines Tages den Rekordhalter für Tour-Etappensiege zu werden. Das Rekord von 35 Siegen wurde von Sprint-Superstar Mark Cavendish in dieser Ausgabe aufgestellt.

"Als ich sah, wie Mark Cavendish alle jene Etappen gewonnen hat, dachte ich, er stammt von einem anderen Planeten. Das ist nicht erreichbar. Aber wenn man seine Träume verfolgt, kann man sie erfüllen", sagte Pogacar. Wenn er im Durchschnitt mehr als drei Etappensiege pro Jahr in den nächsten sieben Jahren gewinnt, wird er der neue Rekordhalter sein.

Comeback des Maskenpflichten

Seit Sonntag ist das Corona-Thema wieder sehr präsent bei der Grande Boucle. Viele Teams testen nicht mehr auf das Virus, aber es gibt täglich neue Fälle. Das britische Team Geraint Thomas fuhr trotz Infektion weiter, sein Teamkollege Thomas Pidcock musste jedoch aufgeben. Die Tour-Organisation reintroduzierte eine Maskenpflicht in bestimmten Bereichen.

Bis zum Ende der Tour am 21. Juli in Nice müssen Masken getragen werden, wenn man mit Fahrern in Kontakt kommt. Das gilt für die jeweiligen Bus-Parkplätze, das Gebiet hinter dem Zielstrich und die zwei von ihnen eingerichteten Medienzonen. Die führenden Fahrer Vingegaard und Remco Evenepoel trugen Maske seit Beginn der Tour, wenn sie in der Menge waren. Pogacar hatte sich vor dem Grand Départ von einer Infektion erholt.

Tadej Pogacar's überwältigende Leistung im Tour de France beeindruckt weiterhin, da er seinen Vorsprung über Jonas Vingegaard ausdehnte, nachdem er die Königsetappe in den Pyrenäen gewonnen hatte. Dieser Sieg erinnerte an Marco Pantani's Doppelsieg bei der Giro d'Italia und der Tour de France 1998.

Neben seinen beeindruckenden Radfahrferfähigkeiten hat Pogacar auch das Ziel, den Rekord von Mark Cavendish an Tour de France-Etappensiegen zu brechen. Mit seiner aktuellen Leistung scheint dieses Ziel für den slowenischen Radsport-Sensation innerhalb Erreichbarkeit zu sein.

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